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Die Sehnsucht nach Licht und W?rme
Mittwoch, den 22. Dezember 2004 um 00:00 Uhr
Braucht es eigentlich Weihnachten? - Die Frage führt zu kontroversen Antworten. Immer mehr wird davon gesprochen, dass man sich vom Geschenkerummel distanziert. Trotzdem war an den beiden letzten Sonntagen, als die Geschäfte geöffnet hatten, die Stadt voller Menschen."Ich habe Mühe mit Weihnachten", ist ein Satz, den man immer wieder zu hören bekommt. Trotzdem gibt es immer mehr Leute, die in der Adventszeit ihren Garten oder Balkon mit weihnachtlichen Lichtern schmücken. Weihnachten scheint spannend zu sein. Die Spannung entsteht zwischen dem, was die Seele möchte und dem, was der Verstand vorgibt. Offenbar gewinnt die Seele mit ihren Wünschen und Sehnsüchten immer wieder die Oberhand.
Weihnachten abschaffen?
Angesichts der vielen kritischen Äusserungen könnte man Weihnachten ja einfach abschaffen. Sicher würden sich etliche Befürworter finden. Es besteht aber auch kein Zweifel, dass die Mehrheit Weihnachten wünscht. Die Sehnsucht nach Licht und Wärme lässt sich nicht abschaffen. Da spielen die Emotionen mit, die Bestandteil der menschlichen Existenz sind. Es gibt kaum ein Volk auf der Welt, das die Wintersonnenwende nicht mit einer Festlichkeit begeht. Weihnachten ist zwar ein christliches Fest. Die Sehnsucht nach Licht, Wärme, Geborgenheit und Frieden ist aber nicht an eine Religion gebunden. In den kurzen Tagen und kalten Nächten erinnern wir uns daran, dass die Welt besser sein könnte. Weihnachten ist eine Herausforderung. Schade dass man das nach dem Neujahr regelmässig vergisst. Weihnachten irritiert deshalb, weil man das Fest viel zu oft auf fixierte Begriffe reduziert. Schenken wird mit Kommerz in Verbindung gebracht. Man kann es aber auch mit Freude bereiten assoziieren. Sinnvoll schenken ist nicht eine Frage des Geldes, sondern eine Auseinandersetzung mit dem Beschenkten. Zudem lassen sich auch immaterielle Werte schenken. Zeit gehört zum Wertvollsten, was ich schenken lässt - und es kostet nichts. Oder wie wäre es mit Zuneigung. Verständnis, Rücksichtsnahme oder ähnlichen Dingen, die sich nicht mit herkömmlichen Wert- und Preisvorstellungen koordinieren lasse? Würden wir unsere Gedanken etwas mehr in diese Richtung schweifen lassen, könnten wir auch unsere Einstellung zu Weihnachten etwas korrigieren.
Eine bessere Welt
Was bleibt, ist die Sehnsucht. Auch hier gibt es zwei Betrachtungsweisen. Viel zu oft verharren wir in den eigenen Erwartungshaltungen. Dies kann den Blick zum Gegenüber trüben. Vielleicht richten wir einmal den Blick zu jenen Menschen, mit denen wir täglich zu tun haben und fragen uns, wie wir ihnen Freunde bereiten könnten. Dies nicht als Pflichtübung zu Weihnachten, sondern als Aufgabe, die wir das ganze Jahr über wahrnehmen wollen. Dan wäre Weihnachten nicht auf ein bestimmtes Datum im Kalender fixiert, sondern eine Daueraufgabe, die unsere gesamte Lebenseinstellung bestimmt. Oder auf den Punkt gebracht: Jesus ist nicht auf die Welt gekommen, damit wir im Mittwinter Kerzen anzünden und teure Geschenke machen, sondern dass wir uns für eine bessere Welt engagieren. Erst wenn wir diese Aufgabe packen, haben wir den Sinn von Weihnachten verstanden.
Quelle: Luzerner Woche