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Schwarze Farbe gegen Werbung

ST. GALLER HAUPTBAHNHOF - In der Bahnhofunterführung wurden in der Nacht auf Montag mehr als 20 Plakate mit schwarzer Farbe übermalt. Die Täter wollen damit gegen Werbung und Konsum protestieren.
 

Die Zugpassagiere blieben gestern Morgen in der Bahnhofunterführung verwundert stehen. Sämtliche Werbeplakate wurden mit schwarzer Farbe übermalt. Statt Werbebotschaften prangten auf dem schwarzen Grund unübersehbare Slogans wie «Konsum macht krank» und «Stoppt Werbung», die mit silberfarbener Spraydose angebracht wurden. Die Akteure wehren sich mit dieser Aktion «gegen die gezielte Manipulation der Menschen durch die Werbung».

Aufruf zur Nachahmung
Wie die Täter in einem Schreiben mitteilen, nehme sich die Wirtschaft das Beste, was unsere Herzen und Köpfe hervorbringe, verwandle es in Konsumprodukte, versehe es mit Preisschildern und verkaufe es uns als Ware wieder zurück. «Mit dem heutigen (Auft)akt», so lassen die Urheber wissen, «sagen wir der Werbung als Teil der auf Ausbeutung und Versklavung ausgerichteten Wirtschaft den Kampf an.» Die «schwarzen Ratten», wie sich die Unbekannten in dem Schreiben nennen, rufen dabei «alle Menschen zur Nachahmung und zu zivilem Ungehorsam auf.»

«Hoffentlich ein Einzelfall»
Bei der Allgemeinen Plakatgesellschaft (APG), welche die Plakate aushängt, hat man reagiert: «Wir haben die Plakate mittlerweile überklebt», erklärte Daniel Etlinger, Filialleiter der APG St. Gallen. Die Firma hat die verunstalteten Plakate fotografiert und wird Strafanzeige gegen unbekannt wegen Sachbeschädigung einreichen. «Dieser Vorfall ist für uns eine Premiere, wir hoffen, es bleibt ein Einzelfall.» Die Stadtpolizei St. Gallen tappt bislang im Dunkeln. Wie Pressesprecher Benjamin Lütolf gestern auf Anfrage mitteilte, gibt es noch keine Hinweise bezüglich der Täterschaft.

Quelle: St. Galler Tagblatt