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Christbaumspitze gefrevelt

THUN - Alle Jahre wieder sorgt der Aarefeldleist für weihnachtliche Stimmung – u. a. mit dem Christbaum auf dem Aarefeldplatz. Und alle Jahre wieder ver-greifen sich Vandalen da-ran – heuer waren es «die vergessenen Schmutzlis».

 

Sie wehren sich gegen «den ka-pitalistischen Weihnachtskonsum, gegen den Sonntagsverkauf, gegen die Unterdrückung des Kleingewerbes durch Kaufzwang der Grosskonzerne mittels Weihnachaktionen und gegen den Sinn, welcher Weihnachten mittlerweile darstellt». «Sie», das sind «die vergessenen Schmutzlis», denen zur Untermalung ihres Protests nichts Besseres einfiel, als die Spitze des Christbaums auf dem Thuner Aarefeldplatz zu freveln.
Laut ihrem
Bekennerschreiben haben sie «in der Chlausennacht die Spitze des Weihnachtsbaums entführt», weil der Baum als Symbol für den Weihnachtskonsum gelte. Sie fordern, dass die Sonntagsverkäufe gestrichen und der Weihnachtsschmuck und die -beleuchtung in der Stadt entfernt werden. «Ansonsten bleibt der Spitz in unserer Gewalt, und es werden weitere Aktionen folgen», drohen die Schmutzlis.
«Leute, die so was machen, tun mir einfach nur Leid», erklärte Walter Schneider, Präsident des Aarefeld-Leists – der sich notabene aus über 90 Prozent Kleingewerblern zusammensetzt. Schneider kann nicht begreifen, dass «diese Weltverbesserer nicht mal Halt vor dem Symbol ‹des Festes der Liebe› machen». Laut dem Leistpräsidenten haben die Vandalen das Hauptkabel für die Kerzenschlange fachmännisch durchschnitten und den Spitz des Baumes gekappt. Insgesamt sei ein Schaden von rund 3000 Franken entstanden. Der Schaden werde heute Mittwoch repariert. Trotz wenig Aussichten auf Erfolg habe er Anzeige erstattet, sagte Schneider. Die Täter, welche in den Jahren 2002 und 2003 die Weihnachtsbäume sabotierten, hätten bisher nicht ausfindig gemacht werden können.

Quelle: Thuner Tagblatt