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Newswire

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Infos zur NoDemo vom 27.1. in Davos

Damit sich alle, die sich in irgeneiner Form am Aktionstag gegen das WEF beteiligen wollen, vorbereiten können, haben AktivistInnen mit mehrjähriger "Davos-Erfahrung" einen Infotext zu den Themen Treffpunkte, Aktionen, Anreise, Situation in Davos und Antirep verfasst.
Detaillierte Karten werden in Kürze auf dadavos.ch veröffentlicht.
Aktualisierte Infos werden wenige Tage vor dem Aktionstag veröffentlicht.
 
Infos zur NoDemo in Davos

Treff- und Infopunkte

Vorbereitungsworkshop Chur, Sonntag 14.1.07, ab 14 Uhr
Postremise, Engadinstr. 43, Chur (Lageplan: http://map.search.ch/chur/engadinstr.43)
18 Uhr Infositzung

Treff- und Infopunkt Zürich, Freitag 26.1.07, 17-22 Uhr
Kasama, Militärstrasse 87a (im Innenhof), Zürich (Lageplan: http://map.search.ch/zuerich/militaerstr.87a )
19.30 Uhr Infositzung
Schlafplätze vorhanden (Schlafsack und Matte mitbringen)

NoDemo-Treffpunkt Chur, Samstag 27.1.07, 9-20 Uhr
Werkstatt, Untere Gasse 9, Chur (Lageplan: http://map.search.ch/chur/untere-gasse-9 )
Infos und letzte Möglichkeit sich vorzubereiten (beschränkte Menge an Material vorhanden)
Treffpunkt nach dem Aktionstag, auch nach Wegweisungen
Mediencenter, bringe deine (digitalen) Fotos und Filme vorbei!

Infostand Davos, Samstag 27.1.07, genauer Standort wird noch bekannt gegeben

Antirep-Nummer (nur für den 27.1.): 079 568 60 83


Einleitende Überlegungen

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Behörden alles unternehmen, um eine starke Demo in Davos zu verhindern. Im Bericht der Arbenz-Kommission steht deutlich warum: Mit dem WEF ist Davos bereits randvoll, es gibt schlicht keinen Platz für eine grosse Demo. Deshalb das Demo-Verbot von 2001, die Schleuse in Fideris von 2003 und die verschiedenen Kessel am Bahnhof von Landquart. Die Botschaft: Wenn sich die Reichen und Mächtigen treffen, müssen alle anderen Platz machen, selbst wenn dafür Grundrechte ausser Kraft gesetzt werden müssen.
Angesichts der Repression war und ist die Verlegung der Demos in andere Städte eine logische Konsequenz. Wir empfinden dies als unbefriedigend und wollen ‚zurück nach Davos’. Wir haben aber auch Verständnis für alle, die sich dem Davoser Polizeistaat nicht aussetzen wollen und am 27. Januar lieber an der Demo in Basel oder an anderen lokalen Aktionen teilnehmen. Denn eines ist klar: Wer nach Davos will, muss sich den Umständen ein Stück weit anpassen, Reiseroute, Aussehen und Aktionsformen geschickt wählen und riskiert Kontrollen, Schikanen und Fichierung. Umso mehr braucht es eine seriöse Vorbereitung – hier geben wir einige Anhaltspunkte, gefragt ist aber vor allem eure Fantasie!


Aktionen

Das Konzept ‚NODEMO’ wurde unter diesem Namen in Bern 2005 erstmals durchgeführt. Da die Bewilligung für eine Demo nur unter absurden Auflagen erteilt werden sollte, rief das Anti-WEF-Bündniss damals stattdessen zu ‚kreativen, dezentralen Aktionen des Zivilen Ungehorsams’ auf. Die Idee ist, dass Kleingruppen autonom eine Aktion planen und ohne einen zentralen Besammlungspunkt (dezentral) durchführen. Dadurch entsteht eine Vielfalt von dissidenten Interventionen, welche an verschiedenen Orten verwirren, überraschen, stören oder zum Mitmachen animieren können. Die Erfahrung in Davos zeigt, dass jede noch so absurde ‚Unruhestiftung’ als Protest gegen das WEF interpretiert wird! Die dezentrale Struktur erschwert es der Polizei dabei, den Protest einzugrenzen, zu kesseln und zu isolieren – wo sie es doch versucht, vergrössert sie damit den ‚Stör-Effekt’ und involviert Passanten und Medienleute.

Dies ist keine ‚Latsch-Demo’ und kein Konsum-Event! Überlegt euch also was, bereitet euch vor! Informiert euch an den Sitzungen im Vorfeld.

Bewilligt - Unbewilligt

Grundsätzlich ist zu Unterscheiden zwischen bewilligten und unbewilligten Aktionen. Den Behörden gefallen natürlich nur die ersten: Sie zeigen, dass Protest erlaubt ist, „wenn man sich an die Regeln hält“, und dienen damit als demokratisches Feigenblatt, nach dem Motto: „Schaut her, Davos ist gar kein Polizeistaat!“ Trotzdem kann es Sinn machen, z.B. für einen Infostand oder eine Platzkundgebung ein Bewilligungsgesuch einzureichen und sich damit vor Bullenstress abzusichern (mindestens 48 Std. vor der Aktion an: Kleinen Landrat der Landschaft Davos Gemeinde, Berglistutz 1, 7270 Davos Platz). Damit macht sich jedoch eine Person dafür verantwortlich, dass die Bedingungen eingehalten werden, und ihr werdet an einen genauen Ort und Zeitpunkt gebunden.

Seit 2 Jahren findet am Samstagnachmittag jeweils eine kleine, bewilligte Demo statt, welche von Davoser Jugendlichen organisiert wird.

Für die wirklich spannenden Aktionsformen werdet ihr allerdings keine Bewilligung bekommen, oder nur mit so vielen Einschränkungen, dass es keinen Sinn mehr macht.
(Achtung: Informiert euch über die Risiken und die rechtliche Situation bezüglich unbewilligten Aktionen! -Antirep)

Eine völlig unvollständige Ideen-Auswahl:

- Anmachen: Mach ein WEF-Mitglied blöd an
- Anbetungen: Betet WEF-Mitglieder, Polizisten, Schaufenster etc. an und singt falsche Kirchenlieder.
- Bonzen oder Zivis (=verkleidete AktivistInnen) sorgen für Verwirrung
- BlitzMob: eine zuvor unsichtbare Gruppe lässt an einem vereinbarten Treffpunkt scheinbar spontan eine absurde, störende oder irritierende Situation entstehen und verschwindet ebenso schnell wieder.
- Blockaden: Setzt euch auf den Boden, steht im Weg, geht über die Strasse. Weil Davos voll ist mit dem WEF, blockiert fast jede ‚ungeschickte Platzierung’. Allenfalls kann mit technischen Mitteln (Ketten, Veloschlösser etc.) verhindert werden, dass du gleich wieder entfernt wirst (Vorsicht, gefährlich!)
- Clown-Army: Clowns in Militäruniformen ziehen das Sicherheitsdispositiv ins Lächerliche
- Clownen: Mach den Clown! Imitationen von Wefflern und Bullen, etc.
- Flitzer-Aktionen (nackt über die Promenade, ins Kongresszentrum, in Hotels rennen)
- Ghostbusters die den Geist von Davos jagen und vertreiben
- Guerilla-Lesungen: Lest (oder singt) subversive Texte auf der Strasse.
- Kaffee-Trinken: Trink deinen Kaffee dort, wo auch WEF-Mitglieder sind, und lass dich als GegnerIn erkennen.
- „Klebern“: Entwirf coole Stickers und bringe die in Umlauf, auf der Promenade, in Hotels, überall
- Shuttle-Bussen: Lass dich vom WEF-Shuttlebus mitnehmen (einfach mit entsprechender Kleidung an die ‚WEF-Shuttle’-Haltestelle stehen)
- Sperren, mit Absperrband, Bautafeln, etc.
- Tortenwerfen: Wirf einem WEF-Mitglied eine Torte ins Gesicht.
- Transpis hängen (an Absperrgitter, Hausfassaden)
- verstecktes Theater: Kreiere Situationen, in denen Passanten, Sicherheitskräfte oder WEF-Mitglieder Teil eines Theaters werden (bzw. das WEF als ‚Theater’ zur Kenntlichkeit verzerren).
- „Weffeln“: Ankläffen („weff, weff!“) von WEF-Mitgliedern. Simpel, lustig, verstörend.

Links zu Aktionsformen:

http://www.direct-action.de.vu
http://www.go-stop-act.de/
http://www.contrast.org/KG/
http://www.labofii.net/
http://www.clownarmy.org/
http://de.wikipedia.org/wiki/Tortung
http://kommunikationsguerilla.twoday.net/
http://kreativerstrassenprotest.twoday.net/


Anreise

Im Januar 2001 führte die Ankündigung einer (unbewilligten) Demonstration zur totalen Abriegelung von Davos. Die daraus folgenden Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und die Reaktion der Bewegung (Blockaden) führten zu massiver Kritik von Seiten der Medien und der lokalen Bevölkerung, welche das WEF zwangen, im Jahr 2002 nach New York auszuweichen.
Seither bemüht sich die Polizei, während des WEFs die Bewegungsfreiheit möglichst für alle zu gewährleisten. Davon ausgenommen sind Personen, von denen die Polizei vermutet, dass sie in der Absicht nach Davos reisen, sich an (unbewilligten) WEF-kritischen Aktionen zu beteiligen. Diese versucht die Polizei schon bei der Anreise abzufangen.
Da auch die Polizei die politische Einstellung einer Person nicht von deren Augen ablesen kann, ist es aber mit entsprechender Vorbereitung für alle möglich nach Davos zu gelangen.
Grundsätzlich gilt es für die Anreise folgende Punkte zu beachten:

• In Kleingruppen reisen
Auch wenn ihr in Davos in einer grösseren Gruppe agieren wollt, empfiehlt es sich, alleine oder in Kleingruppen von 2-3 Personen anzureisen.
Die Züge werden während des WEFs von Zivilpolizisten begleitet, achtet also darauf, worüber ihr auf der Reise sprecht.

• Unauffällige Bekleidung
Je unauffälliger du bei der Anreise bekleidet bist, mit desto weniger Kontrollen/Problemen musst du rechnen.
Achte darauf, dass deine „Verkleidung“ zu dir passt. Für die Fahrt nach Davos gibt es zahlreiche unauffällige „Verkleidungen“, beispielsweise: als ManagerIn, als WintersportlerIn, als dialogbereite WEF-KritikerIn, etc.

• Aufenthaltsgrund
Bei einer allfälligen Kontrolle ist es von Vorteil, wenn du der Polizei einen Grund angeben kannst, weshalb du nach Davos möchtest.
Plausible Gründe gibt es viele: Besuch einer öffentlichen Veranstaltung (Open Forum, Public Eye), Teilnahme an einer bewilligten Aktion, Wintersport, etc.
Lass deine Fantasie walten und sprich dich mit deinen ReisepartnerInnen ab.

• Wenig Gepäck
Auf den Anreiserouten führt die Polizei v.a. Gepäckkontrollen durch. Da es nicht wirklich klar ist, welche Gegenstände die Polizei als gefährlich einstuft, ist es von Vorteil, wenig oder gar kein Gepäck mitzunehmen.
Falls du für deine geplante Aktion auf Material angewiesen bist, empfiehlt es sich, dieses bereits vor dem WEF nach Davos zu transportieren oder dieses direkt in Davos zu kaufen.
Falls dies nicht möglich ist, achte darauf, das Material in einem unauffälligen Gepäckstück zu transportieren (Aktentasche, Rollkoffer, etc.).


„Viele Wege führen nach Davos“- Anreise zur NoDemo am 27.1.07

Da in der Vergangenheit die meisten Demos/Aktionen am Samstag stattfanden, liegt der Schwerpunkt der polizeilichen Kontrollen auf diesem Samstag (27.1.07).
Weil aber am Samstag besonders viele Menschen nach Davos reisen (in die Ferien, zum Wintersport oder ans Open Forum) ist es gerade an diesem Tag gut möglich nach Davos zu reisen.
Um sich ein genaueres Bild machen zu können, gehen wir nun auf die verschiedenen Anreisemöglichkeiten ein.
Egal mit welchem Transportmittel du nach Davos möchtest, empfiehlt sich grundsätzlich eine frühe Anreise (evt. schon am Vortag).

Anreise mit dem Auto

Von Zürich her gibt es mit dem Auto zwei Routen nach Davos: Landquart – Klosters – Davos oder Chur – Thusis – Tiefencastel – Davos.
Egal welche Route du wählst, du musst damit rechnen, dass dein Auto an einem der Kontrollposten (siehe Karte) auf gefährliche Gegenstände untersucht wird. Ob und wie genau du kontrolliert wirst, hängt vom Modell und Zustand des Fahrzeugs und vom Alter und Aussehen der Mitreisenden ab.
Parkplätze sind in Davos am ehesten bei den Bergbahnen vorhanden.

Anreise mit dem ÖV

In den letzten Jahren galt am WEF-Samstag ein spezieller Fahrplan. Dieser wird jeweils kurz vor dem WEF auf www.rhb.ch veröffentlicht.

• Zürich – Landquart – (Fideris) – Davos
Auf dem kürzesten Weg zwischen Zürich und Davos wurde erstmals im Januar 03 in Fideris eine Kontrollschleuse aufgebaut. Dort mussten in den letzten Jahren jeweils alle Leute aus dem Zug aussteigen, durch die Schleuse gehen und in einen bereitstehenden Zug einsteigen, der dann weiter nach Davos fuhr. In der Schleuse wurden in der Regel Jugendliche und alternativ aussehende Menschen einer Gepäckkontrolle unterzogen und abgetastet.
Identitätskontrollen kamen bisher nur vereinzelt vor.
Während des letzten WEF im Januar 06 wurde die Schleuse zwar aufgebaut, wurde aber nie in Betrieb genommen.
Unter anderem auf Grund der angekündigten NoDemo ist davon auszugehen, dass die Schleuse am 27.1.07 in Betrieb sein wird.

• Zürich – Chur – Filisur – Davos
Die längere Reise führt über Chur mit der rhätischen Bahn Richtung Engadin bis nach Filisur, wo du in den Zug nach Davos umsteigen musst.
In den vergangenen Jahren wurden jeweils für den WEF-Samstag Einschränkungen zwischen Filisur und Davos angekündigt. Dennoch war Davos von dieser Seite immer mit dem Zug erreichbar.
Je nach Situation, waren am Umsteigebahnhof in Filisur Polizisten vor Ort. Die Kontrollen waren aber nie so umfassend wie in Fideris.

• Zürich – Chur – Lenzerheide – Davos
Von Chur mit dem Postauto nach Lenzerheide, von dort fährt alle zwei Stunden ein Postauto nach Davos.

• Zürich – Landquart – Klosters – Gotschna – Davos
Eine eher ungewöhnliche Anreise bietet sich SkifahrerInnen und SnowboarderInnen.
Mit dem Zug von Landquart bis nach Klosters Platz, mit der Seilbahn ins Skigebiet Gotschna-Parsenn, und von dort per Talabfahrt nach Davos Wolfgang oder Davos Dorf. Pistenplan auf http://www.davos.ch/framePopup_de.htm?url=static_pgs/de/intermap/winter/rechte_talseite.html&Title=Skimap%20-%20Rechte%20Talseite.

• Zürich – Chur – Langwies – Strelapass – Davos
Wer die Reise nach Davos per Muskelkraft bewältigen möchte kann dies mit Tourenski oder Schneeschuhen tun.
Eine Route führt mit dem Postauto ab Chur Richtung Arosa bis Langwies, von dort der Aufstieg zum Strelapass und die Abfahrt nach Davos. Genaue Route und weitere Routen auf der Skitourenkarte „Prättigau“ 248S. Unbedingt Lawinensituation beachten.

Situation in Davos

Übersicht

Das Zentrum der Gemeinde Davos besteht aus den Fraktionen Davos Dorf und Davos Platz. Die beiden Ortsteile und ihre Bahnhöfe sind durch zwei parallel verlaufende Einbahnstrassen verbunden, die Promenade und die Talstrasse. Während an der Talstrasse v.a. Wohnhäuser, kleine Gewerbebetriebe, unterklassige Hotels/Pensionen und das Sportzentrum sind, sind an der Promenade die meisten Geschäfte, Restaurants und Hotels. Der grösste Trubel auf der Promenade herrscht in Davos Platz in der Umgebung von Migros und Coop.

Davos während des WEFs

Die Tatsache, dass die WEF-TeilnehmerInnen sich in Davos frei und ungestört bewegen und treffen können, trägt wesentlich zum vielgepriesenen „Geist von Davos“ bei. Zusammen mit der allgegenwärtigen Präsenz von Polizei, Militär und privaten Sicherheitskräften führt dies dazu, dass der öffentliche Raum vollständig vom WEF besetzt wird. Trotzdem ist es in den vergangenen Jahren verschiedenen Personen gelungen, in Davos selbst vielfältige Aktionen durchzuführen, sich den öffentlichen Raum teilweise wieder anzueignen und die WEF-TeilnehmerInnen mit ihrer widerständischen Präsenz zu konfrontieren.
Damit dies am Aktionstag ebenfalls gelingt, ist es von Vorteil, einige Faktoren schon im Vorfeld zu kennen:


• Polizei
Während die Polizei auf den Anreiserouten in der letzten Jahren sich nicht davor scheute, Grundrechte mit Füssen zu treten und AktivistInnen teilweise massiver Gewalt auszusetzen, bemüht sie sich in Davos selbst (v.a. auf der Promenade) eher diskret und zurückhaltend einzuschreiten. Es soll möglichst vermieden werden, dass Bilder von Polizeiübergriffen um die Welt gehen.
Wie bereits erwähnt, ist die Polizei in Davos allgegenwärtig, auf der Strasse sind viele Zivis zu Fuss unterwegs, ausserdem fahren ständig Polizisten in Kastenwagen der Schweizer Armee über die Promenade.
An den Bahnhöfen Dorf und Platz werden die Aussteigenden von Polizisten (Anzahl hängt vom Zeitpunkt und der Situation ab) beobachtet und es wird versucht, potentielle „Störenfriede“ auszufiltern. Es ist empfehlenswert, die Bahnhöfe möglichst zielstrebig zu verlassen und sich an einem anderen, vorher vereinbarten Ort zu treffen.
Sofern der Verkehr nicht behindert wurde und es sich nicht um grössere Personenansammlungen handelte, tolerierte die Polizei in den letzten zwei Jahren (unbewilligte) Aktionen auf der Promenade.
Du musst allerdings damit rechnen, dass ihr im Verlauf eurer Aktion einer Identitätskontrolle unterzogen werdet (Infos zu Kontrollen im Antirep-Teil).
PDF „Polizeiliche Anordnungen“: http://gemeinde.davos.ch/newsfiles/006/anordnungen.pdf

• WEF-TeilnehmerInnen
Da einige Luxushotels sich in unmittelbarer Nähe des Kongresshauses befinden, bewegt sich eine grosse Anzahl der WEF-TeilnehmerInnen zu Fuss auf der Promenade fort.
Ansonsten gibt es entlang der gesamten Promenade einen Shuttle-Service mit Kleinbussen. Personen, die als gefährdet eingestuft werden, werden in Limousinen befördert.

• Medienschaffende
Gerade auf der Promenade sind tagsüber eigentlich immer Medienschaffende unterwegs. Diese sind immer dankbar für Foto- und Filmsujets. Obwohl ihre (teilweise aufdringliche) Präsenz auch nerven kann, bedeutet sie einen grossen Schutz vor Polizeirepression. Erfahrungsgemäss ist die Polizei umso zurückhaltender, je grösser die Kamera ist.

• Lokale Bevölkerung
Obwohl die Mehrheit der Davoser Bevölkerung das WEF befürwortet, gibt es eine grosse Minderheit, die dem WEF gegenüber kritisch eingestellt ist. Sofern die Aktionen nicht die lokale Bevölkerung beeinträchtigten, waren die Reaktionen auf der Strasse auf unterschiedlichste Aktionsformen bisher gleichgültig bis positiv.
In den letzten zwei Jahren haben Einheimische jeweils am Samstag eine Demo organisiert, die mehrheitlich von jungen Menschen besucht wurde.

• Fortbewegung
Um sich zwischen Dorf und Platz fortzubewegen gibt es abgesehen vom Zug noch einen Ortsbus. Dieser verkehrt üblicherweise auf der Promenade in beide Richtungen, und im Gegensatz zum übrigen Verkehr direkt am Kongresshaus vorbei. Je nach Situation, kann es sein, dass der Ortsbus nur auf der Talstrasse verkehrt, oder ganz eingestellt wird (eher unwahrscheinlich).
Mit entsprechender Verkleidung kannst du natürlich auch den WEF-Shuttle benutzen.

• Rote Zonen
Die rote Zonen, welche nur mit entsprechendem Batch betreten werden darf, umfassen neben dem Kongresshaus, die Hotels Bélvèdere, Seehof, Posthotel und Flüela (Karte Rote Zonen: http://gemeinde.davos.ch/newsfiles/006/sicherheitszonen.pdf)
. Diese Orte sind z.T. umzäunt und die Eingänge werden von Polizisten kontrolliert. Mit etwas Fantasie und Frechheit ist es aber durchaus möglich, auch in diese Bereiche zu gelangen.
Die übrigen Hotels sind grundsätzlich öffentlich zugänglich. Die Eingänge werden dort, wenn überhaupt, von privaten Sicherheitskräften oder Portiers kontrolliert.
Das Kongresshaus hat drei Eingänge: auf der Promenade je einen Richtung Davos Dorf und Platz, welche praktisch ausschliesslich von Fussgängern benutzt werden. Die Limousinen fahren über den Eingang an der Talstrasse zum Kongresshaus.

• Das Open Forum
Das Open Forum wird vom WEF mitorganisiert und wurde ins Leben gerufen als Reaktion auf die Kritik am WEF. Das Open Forum ist öffentlich. Der Feigenblattcharakter der Veranstaltungen und die regelmässigen Auftritte von Konzernführern der übelsten Sorte (Brabeck, Vasella, etc.), machen es zu einem idealen Ziel für verschiedenste Aktionsformen.
Die Polizeipräsenz am Open Forum wurde in den letzten Jahren erhöht. Die Zugangskontrollen erfolgten bisher stichprobeartig und relativ beliebig.


Antirepressions-Ratgeber

Der Aktionstag in Davos findet in einer hochmilitarisierten Zone statt. Wir wollen uns dadurch nicht verängstigen und blockieren lassen, sondern auf dieser „Bühne“ mit hunderten von Statisten unser eigenes „Schauspiel“ spielen.
Um möglichst zu verhindern, dass wir in den Rädern der Polizeirepression aufgerieben werden hier einige Ratschläge und Tipps:

Kontrollen
Die Wahrscheinlichkeit, dass du im Verlauf des Aktionstages kontrolliert wirst, ist relativ hoch. Deswegen solltest du unbedingt deine ID dabei haben. Nicht mitnehmen solltest du deine Agenda oder dein Adressbüchlein. Ebenfalls besser zu Hause lässt du illegale Drogen – die Polizei benutzt alles, was sie dir anhängen kann.
Beharre darauf, dass die Kontrolle vor Ort auf der Strasse stattfindet. Falls möglich baue die Kontrolle in deine Aktion ein, und mache die Passanten auf die Situation aufmerksam. Je grösser der Trubel, der um die Kontrolle entsteht, desto schneller wird die Polizei die Kontrolle beenden.

Wegweisungen
Das Kantonale Bündner Polizeigesetz beinhaltet einen Wegweisungsartikel. Dieser ermächtigt die Polizei, Personen, die die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden, aus einem Gebiet wegzuweisen. Diese schwammige Formulierung überlässt der Polizei ziemlich viel Interpretationsfreiheit. Es ist deswegen auch nicht klar, für welche Aktionen du eine Wegweisung riskierst.
Eine Wegweisung müsste eigentlich schriftlich erfolgen. Sie muss den Grund der Wegweisung, das Gebiet aus welchem du weggewiesen wurdest, die Dauer der Wegweisung und eine Rechtsmittelbelehrung enthalten. Während des WEFs 06 kam es auch zu mündlichen Wegweisungen. Inwiefern diese rechtlich verbindlich sind, ist unklar, doch ihre Beweisbarkeit dürfte schwierig sein.
Falls du dich an die Wegweisung hältst, musst du keine weiteren Konsequenzen befürchten. Falls du dich nicht daran hältst und dabei erwischt wirst, riskierst du eine Busse von knapp 1000 Franken.
Solltest du eine Wegweisung erhalten, informiere andere AktivistInnen vor Ort, rufe dem Antirep-Telefon an und/oder geh zum NoDemo-Treffpunkt in Chur.

Verhaftungen
Zu Verhaftungen kam es in den letzten Jahren in Davos eher selten (und wenn, dann meistens am Abend oder in der Nacht).
Solltest du trotzdem verhaftet werden:
• Ruf deinen Namen Umstehenden zu, damit diese ihn dem Antirep melden können.
• Verweigere immer die Aussage! Der Polizei musst du nur Name, Geburtsdatum, Adresse und Heimatort angeben.
• Es kann sein, dass die Polizei erkennungsdienstliche Massnahmen vornehmen wird (Fotos, Fingerabdrücke, DNA-Proben, Leibesvisitation). Inwieweit du dich vor Ort dagegen zur Wehr setzten möchtest, musst du selbst abschätzen. Für DNA-Proben kannst du verlangen, dass die/der UntersuchungsrichteIn sie anordne. Falls anschliessend gar kein Verfahren gegen dich eröffnet wird, bzw. das Verfahren gegen dich eingestellt wird, verlange unbedingt die Löschung der Daten.
• Am Wochenende darf dich die Polizei maximal 72 Std. festhalten (unter der Woche 48 Std.), zur Identitätsfeststellung höchstens 12 Stunden. Geht es nur um Übertretungen, ist Festnahme (mit Ausnahmen) grundsätzlich nicht zulässig. Nachher müssen sie dich einem Haftrichter vorführen. Aber keine Panik, normalerweise lassen sie dich nach einigen Stunden wieder frei.
• Die Polizei muss dir den Grund für den Freiheitsentzug angeben, und du hast das Recht, so bald als möglich Angehörige oder Vertrauenspersonen (Antirep) zu informieren.
• Melde dich nach deiner Freilassung unbedingt wieder beim Antirep und mache vor allem sofort ein Gedächtnisprotokoll.
• Sollte es zu Tätlichkeiten kommen, lass dir deine Verletzungen von einem Arzt attestieren (bspw. im Spital Davos).

Falls ihr als Aussenstehende eine Verhaftung beobachtet, ist es stark vom Ort und der Situation (Anzahl Bullen, Medienpräsenz, Passanten) abhängig, inwieweit ihr intervenieren könnt. Meldet aber die Verhaftung oder auch andere beobachtete Übergriffe sofort dem Antirep.

Antirep-Nummer: 079 568 60 83