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Shanty-Town in der Presse
Samstag, den 30. Juli 2005 um 05:51 Uhr
C&P indymedia.ch
Seit gestern Freitag ist das Barackendorf "Shanty-Town" in Zürich Aussersihl besetzt!!! Berichte zur Aktion und News werden noch erscheinen, hier mal ein ÜBERBLICK der Presse vom Samstag. Ansonsten, kommt alle vorbei, bis am 1 August wird das Shanty-Town gebaut, gelebt und genossen!!!
c&p indymedia.ch
20min
"Shantytown" am Silhufer als Kontrapunkt zu Global Zurich
Zürich (sda) Ein selbstgebautes Dörflein am Sihlufer neben der
Alten Börse in Zürich soll bis zum 1. August einen Kontrapunkt
setzen zum herausgeputzten "Global Zurich".
Am Freitagnachmittag begannen die Initianten mit dem Aufbau von
"Shantytown" - das englische Wort bedeutet so viel wie
Barackensiedlung. Laut einer Mitteilung der Zürcher Stadtpolizei
waren rund 100 Personen daran beteiligt.
Die Initianten protestieren gemäss einer Medienmitteilung unter
anderem gegen die Unterdrückung der Subkultur, gegen die
Ausgrenzung missliebiger Personen mittels Wegweisungsartikel und
gegen mangelnde Freiräume für nicht-konsumorientierte Aktivitäten.
Die Stadtpolizei entschied am Freitagabend nach einem
Augenschein vor Ort, die "illegale Aktion" auf Zusehen hin zu
dulden. Sie erwarte im Gegenzug von den Aktivisten ein friedliches
und für die Anwohnerschaft erträgliches Verhalten. Ansonsten werde
sie einschreiten. Spätestens im Verlauf des 2. August müsse das
Areal freigegeben werden.
Notiz: Die Meldung rdz504 wurde nach einem Communiqué der
Stadtpolizei neu gefasst.
Tagesverdreher
Zürich – Samstag, 30. Juli 2005
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Tages-Anzeiger vom 30.07.2005
Wildes Barackendorf am Sihlufer
sihl
«Shantytown» im Aufbau.
150 Aktivisten haben gestern in Zürich handstreichartig eine Barackensiedlung gebaut. Sie wollen bis Montag dort bleiben. Die Polizei beobachtete das Geschehen, griff aber nicht ein.
Von Daniel Zumoberhaus
Zürich. - Die Aktivisten boten gestern Freitagnachmittag ein eindrückliches Schauspiel. Kurz nach 16 Uhr machten sich als Erste zwei junge Männer daran, das Gras am Sihlufer zwischen dem EWZ-Unterwerk Selnau und der Stauffacherbrücke zu mähen. Ein Traktor fuhr auf: Stapelweise trugen die Jugendlichen Baumaterial und Kochgeschirr ans Flussufer. Anschliessend ging das Hämmern und Werken los. Emsig, aber nicht gehetzt, war das Treiben mit dem Ziel, eine «Shantytown» (englisch für Barackensiedlung) zu errichten: Ein Dorf mit Hühnerhof, Aussichtsturm, Kulinaritätenkabinett und einer Konzertbühne.
Damit soll ein Gegenpol zur aktuellen Stadtentwicklung und zum herausgeputzten «Global Zurich» hergestellt werden, sagte ein junger Mann. Selbst einen roten Teppich rollten die Aktivisten aus. Auch Transparente mit den Slogans «Büroraum zu vermieten» und «Unsere Stadt in unserem Dorf» hingen am Flussbord.
Protest gegen Politik der Stadt
Eine Passantin zeigte sich beeindruckt ob der Einsatzbereitschaft und der guten Organisation: «Eindrücklich, wie die zusammenspannen.» Und ein Bankangestellter meinte: «Sehr effizient dafür, dass es sich eigentlich um Chaoten handelt.» Tatsächlich war die Aktion sehr gut organisiert. Die Hütten wurden nach einem exakten Plan erstellt. Selbst an Infoflyer für Journalisten und Schaulustige hatten die jungen Leute gedacht: «Mit viel Lebensfreude ist innert Stunden ein neues Wohnquartier, ein selbst verwalteter Begegnungsort entstanden, der für alle zugänglich ist.» Shantytown setze fort, was mit der Aktivistengruppe «Reclaim the Streets» begann: Protest gegen die Sicherheits- und Sauberkeitspolitik der Stadt und das restriktive Vorgehen gegen Hausbesetzer. Die Stadtpolizei entschied sich nach Verhandlungen mit den Beteiligten und einem Augenschein vor Ort kurz nach 20 Uhr, das illegale Dorf zu dulden. «Wir wollten eine Eskalation verhindern», sagte Nicole Gerzner, die Sprecherin der Stadtpolizei.
Die Polizei knüpfte den Entscheid an Bedingungen. Wegen der Hochwassergefahr dürfen die Bauten im Wasser nicht bewohnt werden, und die Immissionen müssen für die Anwohner erträglich sein. Zudem muss das Areal bis am Dienstag, 2. August, geräumt sein. Länger war die Aktion laut dem Infoflyer der Aktivisten nicht geplant. Auf heute Nachmittag14 Uhr ist in Shantytown eine Pressekonferenz angesagt.
nzz
Bau eines illegalen Barackendorfs am Sihlufer
Protest gegen angeblich zu wenig Freiräume für Subkultur
tom. Am Freitagnachmittag haben junge Frauen und Männer aus der alternativen Szene kurz nach 16 Uhr damit begonnen, am Sihlufer zwischen Stauffacherbrücke und Sihlbrücke in der Zürcher Innenstadt ein illegales Barackendorf zu errichten. Gemäss eigenen Angaben wollten sie damit ein Zeichen setzen gegen die Zerstörung von Freiräumen in der Stadt Zürich sowie gegen die Ausgrenzung und Überwachung im öffentlichen Raum. Gegen 18 Uhr tummelten sich rund 150 Leute auf dem Gelände. Hammerschläge und Baumaschinenlärm waren überall zu hören. Viele Dutzend Hände waren damit beschäftigt, Holzkonstruktionen zu erstellen, darunter eine Bühne für ein «Polit-Punk-Konzert» und ein Aussichtsturm. Mitten in der Sihl wurde ein Tipi-ähnliches Gerüst aufgebaut. Es wurde eine Bar betrieben. An den Uferböschungen hingen Transparente mit Aufschriften wie «Die Stadt frisst ihre eigenen Kinder», «Image Werber Elmar Leben Verderber» oder «Wir wohnen für Zürich». Wie eine junge Frau, die Flyer verteilte, erklärte, seien in den vergangenen Wochen und Monaten in der Stadt Zürich zahlreiche illegale Klubs geschlossen und Hausbesetzungen beendet worden. Es handle sich hier um eine Szene, die nicht bereit sei, in einer Bar sieben Schtutz für ein Bier zu bezahlen.
Wie dem Flyer und einer E-Mail, die auf der Redaktion der NZZ einging, zu entnehmen war, soll vom 29. Juli bis am 1. August bei der neuen Börse eine «Shantytown» - englisch für Barackensiedlung - errichtet werden. In selbstgebauten Hütten wachse am Sihlufer selbstbestimmtes Leben, Kultur und Politik. Hintergrund der Aktion seien die jüngste «Repressionswelle gegen Freiräume» und «die zunehmende Ausgrenzung und Überwachung im öffentlichen Raum». Shantytown setze fort, was mit «Reclaim the Streets» begonnen habe, und sei eine Reaktion auf die Schliessung verschiedener Treffpunkte der Zürcher Subkultur. «Wenn die visuelle Stadtverschmutzung durch die hässlichen Teddys der Cityvereinigung schon erduldet werden muss, sollen auch die stinkenden Punks ihren Platz im öffentlichen Raum haben», heisst es auf dem Flyer. Am Samstag wollten die Sihlufer-Besetzer an einer Pressekonferenz weiter orientieren.
Gegen 19 Uhr setzte starker Regen ein. Wie eine Stadtpolizeisprecherin sagte, verlangte die Polizei von den Barackenbauern aus Sicherheitsgründen zunächst den Abbruch der Aktion, weil wegen der Gewitter Hochwasser erwartet wurde. Verhandlungen wurden aufgenommen. Trotz dem Regen bauten die Aktivisten aber unbeirrt weiter an den Gerüsten. Eifrig wurden Getränke und Esswaren angeschleppt. Als der Regen wieder nachliess, kamen die Shantytown-Initianten und die Polizei zu einer Einigung. Das Barackendorf werde auf eigene Haftung der Bewohner toleriert, wenn es «geordnet und gesittet» zugehe, sagte die Polizeisprecherin. Bis am Dienstag muss es aber wieder vollständig abgebaut und der Platz aufgeräumt sein. Holzkonstruktionen im Fluss dürfen aus Sicherheitsgründen nicht benutzt werden.