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Communiqué "Tanz dich frei!"

Am 16. April nahmen sich 700 Tänzerinnen und Tänzer die Strassen von Bern zurück. Der friedliche Umzug durch die Gassen von Bern wurde auf dem Vorplatz der Reitschule mit einem ausgelassenen Fest beendet. Der Anlass setzte ein starkes Zeichen gegen die zunehmende Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes und dessen Folgen.

resisdance
 
Die Kultband Mani Porno eröffnete um 21:00 Uhr den Abend auf der Schützenmatte und versetzte die Anwesenden in Festlaune. In guter Stimmung ging es anschliessend durch die Strassen von Bern. Zu den Beats von DJ's präsentierte die Berner Rap Szene Freestyles vom feinsten. Friedlich bewegte sich die Menschenmasse durch die Gassen und Quartiere, wo sich spontan NachtschwärmerInnen dem Umzug anschlossen. Die Mobile Bar versorgte die TeilnehmerInnen mit Bier. Um 23:30 wurde der Umzug vor der Reitschule beendet. Zu Techno und Minimal feierten noch gut 350 Menschen auf dem Vorplatz bis in die frühen Morgenstunden.

Der Anlass hat die Strassen Berns für kurze Zeit zu Freiraum gemacht. Er zeigte eine praktische Alternative zu dem dominanten Diskurs über den öffentlichen Raum. Politiker fordern immer strengere Gesetze, welche den öffentlichen Raum zu einer Kulisse für Touristen und Einkaufende degradieren. Er ist nur noch die Lücke zwischen zwei Geschäften. Unliebsame Personen, werden weggewiesen und aus der Stadt vertrieben. „Tanz dich frei“ hat sich den Raum zurückgeholt und aus der Lücke ein Ort der Begegnung und des solidarischen Miteinander gemacht.
Wir werden auch in Zukunft dafür kämpfen, dass öffentlicher Raum von allen unbegrenzt und ohne Auflagen genutzt werden kann. „Tanz dich Frei“ war ein erfolgreicher, kollektiver Protest gegen die herrschenden Zustände. Die gewonnene Energie muss in unseren Alltag übertragen werden. Kritik an Herrschaftsstrukturen und seinem Wirtschaftssystem sollte unsere Praxis sein.
Die Definitionsmacht der Regierenden über den öffentlichen Raum wird nicht nur in Bern in Frage gestellt. International und auch in anderen Städten der Schweiz finden Aktionen gegen seine einseitige Nutzung statt. So wurde ebenfalls am 16. April in Heidelberg (DE) gegen die herrschenden Zustände getanzt. Am 30. April wird in Luzern ein antikapitalistischer Tanz stattfinden.