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Antrittsbesuch von WTO-Generaldirektor Lamy bei Bundesrat Deiss

Freitag, den 09. September 2005 um 11:43 Uhr

BERN - Die erste offizielle Visite hat den neuen WTO-Generaldirektor Pascal Lamy nach Bern geführt. Er wolle damit die engen Beziehungen zum Gastland Schweiz unterstreichen, sagte der Franzose nach seinem Treffen mit Bundesrat Joseph Deiss.
 
Die beiden Gesprächspartner liessen die Verhandlungsdossiers der Welthandelsorganisation (WTO) vor der nächsten Ministerkonferenz im Dezember in Hongkong Revue passieren. Dabei habe er die Position der Schweiz in der 2001 in Doha (Katar) begonnenen Verhandlungsrunde erläutert, sagte Deiss vor den Medien.

Der Schweiz liege an einem Abkommen, das die Regeln für die Liberalisierung des Welthandels global ausgeglichen festlege, sagte Deiss. Er habe Lamy Bereitschaft zu Verhandlungen über den Abbau der Subventionen und der Marktstützung im Agrarsektor bekundet, gleichzeitig aber auch die Grenzen der Konzessionen aufgezeigt.

Wichtig sei der Schweiz, dass die WTO möglichst rasch die verschiedenen Ländergruppen in den Verhandlungsprozess integriere, sagte Deiss. Lamy erklärte, er habe mit der Position der Schweiz keine Probleme und viel Verständnis für die Sorgen der Bauern, auch wenn diese nicht im Zentrum der Verhandlungen stünden.

Lamy hatte am 1. September sein Amt angetreten. Der 58-Jährige war von 1985 bis 1994 Kabinettschef von Jacques Delors, dem damaligen Präsidenten der EU-Kommission. Bevor er sein Amt als EU-Handelskommissar von 1999 bis 2004 ausübte, war er Generaldirektor der Bank Crédit Lyonnais.

Publiziert am: 09. September 2005 15:15