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Swissmetal: 10 000 an Solidarit?ts- Kundgebung

Die Streikenden in Reconvilier haben grosse Unterstützung aus der Bevölkerung erhalten. Die Konzernspitze beharrt indessen weiter auf der Drohung, die Streikenden zu entlassen, wenn sie die Arbeit am Montag nicht wieder aufnehmen.
 
Rund 10.000 Menschen versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft Unia im Berner Jura, um ihre Solidarität mit den Angestellten der Giesserei auszudrücken. Wie Unia-Sprecher Bruno Schmucki sagte, begann die Kundgebung mit revolutionären Gesängen in Spanisch und Französisch. Die Teilnehmer wurden von der Gewerkschaft zum Teil mit Bussen aus der ganzen Schweiz zur Solidaritätskundgebung nach Reconvilier gebracht. Geplant waren unter anderem Reden von Streikführer Nicolas Vuillemin sowie von den Unia-Verantwortlichen Andre Daguet und Renzo Ambrosetti.

«Wir haben keine andere Wahl als hart durchzugreifen.»

Die Swissmetal-Leitung hatte gestern die Belegschaft in einem eingeschriebenen Brief ultimativ zur Wiederaufnahme der Arbeit aufgefordert. Ansonsten könnte es zu fristlosen Kündigungen kommen.

In der «Samstagsrundschau» von SR DRS bekräftigte Sauerländer dieses Ultimatum. «Wir haben eine Verantwortung», sagte er. Angesichts der illegalen Situation müsse sich das Unternehmen an die juristischen Vorgaben halten.

Er wiederholte, dass Swissmetal an einer Lösung des Konflikts interessiert sei. Dann müssten sich aber alle an die Regeln halten und ihre Verantwortung wahrnehmen. Der Gewerkschaft Unia warf Sauerländer «Verantwortungslosigkeit» vor und bezeichnete den Streik erneut als «ganz klar illegal».

Am Montag wolle man versuchen, im Werk in Reconvilier Material zu holen. Bislang war dies wegen blockierter Zugänge nicht möglich gewesen.

Kein «Plan B»

Sauerländer betonte, «wir brauchen den Standort Reconvilier». Insofern gebe es für die Unternehmensstrategie keinen «Plan B». Aber man müsse «gewisse Optionen haben», sagte Sauerländer mit Blick auf die am Freitag bekanntgegebene Akquisition des deutschen Unternehmens Bosch-Jaeger.

Swissmetal-Geschäftsführer Martin Hellweg sagte in einem am Samstag in der «Basler Zeitung» publizierten Interview, mit dem Kauf wolle Swissmetal nicht die Streikenden unter Druck setzen und die Werke gegeneinander ausspielen. «Doch wer nicht arbeitet, verliert automatisch Kunden», sagte Hellweg.

Dem «Blick» sagte der Swissmetal-Chef, es gebe keine Beschlüsse, dass Reconvilier aufgegeben werde. Garantien dazu gebe er aber «jetzt sicher nicht mehr» ab. «Das Reconvilier nach dem Streik ist nicht mehr das Reconvilier vor dem Streik.

Eine Aufgabe des Werks im Berner Jura komme dann in Frage, wenn «der Unabhängigkeitsdrang so gross ist, dass das Werk nicht integrierbar ist».

Quelle: AP