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Newswire

Neonazis leisten ungehindert Militärdienst

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Communiqué von A-Perron zum Angebot der Stadt Thun

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Communiqué zum Nächtlichen Tanzvergnügen 2.0

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Spur der Neonazimorde führte in die Schweiz

Die deutsche Polizei tappte bei der Aufklärung der Morde der Zwickauer Zelle lange im Dunkeln. Eine wichtige Spur hätte zu einem Berner Waffenhändler geführt. Die Behörden verfolgten sie jedoch n...
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100 Jahre "One Big Union"

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Samstag, 12. November Thun
19:00 Uhr Unia Pavillon
Aarestrasse 40
 
Eine Rundreise mit einer Aktivistin der "Wobblies"
 
Die IWW (Indutrial Workers of the World) gehört zu den besten und bis heute (vor allem in der USA) aktiven revolutionär-syndikalistischen Organisationen. Nach mehreren Jahren der Marginalisierung kann die IWW heute wieder Erfolge verbuchen: der von ihr erfolgreich geführte Kampf, der grösstenteils aus Indien und Pakistan stammenden LKW-Fahrer in Kalifornien, die offensive Kampagne gegen miese Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei Starbucks und andere Kämpfe.

Wir laden zu einem Infomationsabend mit Alexis Buss, der Generalsekretärin der IWW zur Geschichte und momentanen Situation der US-amerikanischen und internationalen revolutionären ArbeiterInnenbewegung und zur Perspektive  des globalen Widerstands.

www.iww.org/de 

 

 
Wir laden ein zu einem Abend mit Informationen und Diskussionen zur Geschichte und momentanen Situa-tion der US-amerikanischen und internationalen revolutionären ArbeiterInnenbewegung und zur Perspektive des globalen Widerstands gegen die Herrschaft des Kapitals mit Alexis Buss, der Generalsekretärin der Indus-trial Workers of the World (IWW).

Die IWW wurde 1905 gegründet und gehört zu den bekanntesten und bis heute, vor allem in den USA, akti-ven revolutionär-unionistischen und syndikalistischen Organisationen. Anders als es der englische Name sug-geriert, ist die IWW seit ihrer Gründung nicht nur eine Gewerkschaft für Industriearbeiter und -arbeiterinnen. Sie ist eine Organisation für alle ArbeiterInnen, die als Lohnabhänge, (schein)selbständige Arbeiter oder Ar-beitslose versuchen müssen, ihre Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt zu verkaufen, um ihren Lebensunterhalt "zu sichern". Die daraus resultierenden - und richtig verstandenen - gemeinsamen Interessen bilden die Grundlage der Organisierung.

Die Geschichte der IWW ist, gerade in den USA, viel mehr als die jeder anderen ArbeiterInnenorganisation, nicht von institutionalisierten Formen gewerkschaftlicher Repräsentationspolitik, sondern vielmehr von Selbstorganisation, direkten Aktionen und basisgeführten Klassenauseinandersetzungen geprägt. Von den großen Streiks der Minenarbeiter und der Beschäftigten der Textilindustrie, der Organisierung der Wanderar-beiter und der, von den AFL-Gewerkschaften rassistisch ausgegrenzten, Immigrant Workers zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute zieht sich diese Linie durch. Nach mehreren Jahrzehnten der Marginalisierung kann die IWW heute wieder Erfolge verbuchen: der von ihr siegreich geführte Kampf der, größtenteils aus Indien und Pakistan stammenden LKW-Fahrer in Californien, die offensive Kampagne gegen miese Arbeits-bedingungen der Beschäftigten bei der Coffeeshop-Kette "Starbucks" und andere Kämpfe, in denen die IWW-Mitglieder nicht auf große Gewerkschaftsapparate, sondern auf das Selbstbewusstsein und die Kreativi-tät der ArbeiterInnen vertrauen, haben Aufsehen erregt. Diese, seit 100 Jahren bestehende Gewerkschaft wurde dadurch wieder in das Bewusstsein der kämpferischsten Teile der US-amerikanischen ArbeiterInnen-klasse zurückgeholt.

Alexis Buss wird in ihrem Referat sowohl auf die Geschichte der IWW eingehen, als auch die aktuellen Aktivi-täten und Kämpfe der IWW in den USA vorstellen. Inwiefern wir an die heutigen Erfahrungen und Metho-den der IWW anknüpfen wollen und können, kann genauso einen Teil der Diskussion bilden, wie die Frage, ob es derzeit noch relevante Unterschiede gibt zwischen der Theorie und Praxis der IWW und z.B. einer a-narcho-syndikalistischen Organisation wie der Freien ArbeiterInnen Union (FAU-IAA).

Revolutionär-syndikalistische und unionistische Strömungen existieren innerhalb der weltweiten ArbeiterIn-nenbewegung seit über hundert Jahren. Für sie typisch ist die Vision von der sozialrevolutionären Kraft und Kreativität sich selbstständig organisierender ArbeiterInnen, ihr Beharren auf der Notwendigkeit kollektiver Selbstverwaltung und ihr Glaube an die Fähigkeit der ArbeiterInnenklasse ihre Belange selbst regeln zu kön-nen.

Für die Organisationen innerhalb dieses breiten Spektrums bildet die globale ArbeiterInnenklasse die ent-scheidende Kraft. Die Ökonomie ihr Kampffeld. Die direkte Aktion eine ihrer wichtigsten Mittel. Die syndi-kalistischen und unionistischen Organisationen die Schaltstellen für die Koordinierung und den Einsatz der kollektiven und revolutionären Kraft der Arbeiter und Arbeiterinnen: Ihr offensiv vertretenes Ziel ist das Ende der Lohnarbeit und des Staates. Dass diese Ziele heute immer noch genauso modern und aktuell sind wie schon vor 100 Jahren, kann uns verständlicherweise nicht mit Freude erfüllen.

Obwohl die revolutionär-syndikalistische und unionistische Strömung innerhalb der zunächst sozialdemokra-tisch, später auch leninistisch geprägten ArbeiterInnenbewegung oft eine Minorität bildete, denken wir, dass es sich lohnt, uns mit dem revolutionären Syndikalismus und Unionismus zu beschäftigen.

Es ist selbstverständlich, dass es dabei weder um eine Traditionspflege, noch um das bloße Kopieren syndika-listischer Methoden der Vergangenheit gehen kann. Deshalb interessiert uns besonders, was Alexis Buss zur Gegenwart sagen wird. Auch dazu, was in einer Situation, wie z.B. der in Deutschland, getan werden könnte, wo die Kämpfe der Arbeiter und Arbeiterinnen alles andere als entwickelt sind, und wo es uns Lohnabhängi-gen nicht gelingt, erfolgreiche Abwehrkämpfe zu führen, geschweige denn, das System der Lohnarbeit in Fra-ge zu stellen.

Die bis heute gültige IWW-Constitution aus dem Jahre 1905 beginnt mit den bekannten Worten, die den himmelweiten Unterschied zu allen reformistischen Gewerkschaften klarstellen:

“The working class and the employing class have nothing in common. There can be no peace so long as hunger and want are found among millions of the working people and the few, who make up the employing class, have all the good things of life.

Between these two classes a struggle must go on until the workers of the world organize as a class, take possession of the means of production, abolish the wage system, and live in harmony with the Earth.”