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Unruhen in Thailand
Sonntag, den 12. April 2009 um 18:20 Uhr
Nach den Protesten von Regierungsgegnern und dem Abbruch des ASEAN-Gipfels in Pattaya hat sich die Lage in Thailand dramatisch zugespitzt. Premierminister Abhisit Vejjajiva verhängte in Bangkok und einigen anderen Provinzen den Ausnahmezustand. Der frühere Regierungschef Thaksin Shinawatra rief seine Anhänger im Land unterdessen zur Revolution auf.
Schwere Ausschreitungen in Bangkok
Machtkampf in Bangkok vorerst zu Ende
Zuvor waren zahlreiche Demonstranten in das Innenministerium eingedrungen, in dem sich der Regierungschef aufhielt. Sie griffen einen Autokonvoi an, in dem sie Regierungschef Abhisit vermuteten. Abhisit gelang aber schon vorher die Flucht vor den Demonstranten, wie Medien berichteten.
Abhisit sagte später im Fernsehen: «Sie haben versucht, mich zu verletzen und das Auto zu zertrümmern.» Sein Sekretär und ein Fahrer wurden schwer verletzt. Der Chauffeur war auf einem Foto mit blutüberströmten Gesicht zusehen.
Militäreinheiten in Bangkok
Mit der Verhängung des Ausnahmezustands sind Versammlungen von mehr als fünf Personen verboten, und die Zensur wird eingeführt.
Soldaten bezogen laut einem Sprecher der Streitkräfte an 50 strategisch bedeutenden Punkten der Hauptstadt Stellung. Allein um den Palast von König Bhumibol wurden rund 400 mit Gewehren bewaffnete Soldaten postiert.
In den Strassen der Stadt waren Panzer zu sehen. Laut Polizei protestierten über die Stadt verteilt rund 30'000 Menschen gegen die Verhängung des Kriegsrechts.
Regierungsgegner blockierten dutzende Strassen und brachten mehrere Militärfahrzeuge, darunter auch Panzer in ihre Gewalt. Die Soldaten leisteten keinen Widerstand.
Mögliche Rückkehr aus dem Exil
Der ehemalige thailändische Regierungschef Thaksin Shinawatra hat seine Anhänger im Land derweil angesichts der Verhängung des Ausnahmezustands in Bangkok zur «Revolution» aufgerufen.
Er könne aus dem Exil zurückkehren und die Revolte anführen, sagte er in einer Telefonbotschaft. «Und wenn es nötig ist, werde ich ins Land zurückkommen», sagte Thaksin.
Presse kritisiert Regierungschef
Die Regierung hatte das ASEAN-Gipfeltreffen in Pattaya am Samstag abbrechen müssen, obwohl schon zahlreiche Staats- und Regierungschefs unter anderem aus China, Japan und Südkorea eingetroffen waren. Die hohen Gäste mussten mit Helikoptern in Sicherheit gebracht werden, nachdem die Demonstranten das Konferenzzentrum gestürmt hatten.
Während die Gäste offiziell Verständnis für die prekäre Lage der thailändischen Regierung äusserten, geriet Abhisit im eigenen Land scharf in die Kritik. Der erfolglose Einsatz der Sicherheitskräfte zeuge von wachsender Anarchie, schrieb die «Bangkok Post».
Ein Toter bei Strassenschlacht in Bangkok
Mindestens 80 Personen wurden bislang verletzt
Bei den gewalttätigen Unruhen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist während eines Schusswechsels ein Mensch getötet worden. Ferner ging ein Gebäude des Bildungsministeriums in Flammen auf. Bereits den ganzen Tag lieferten sich Regierungsgegner und Sicherheitskräfte heftige Strassenschlachten.
Ein Vertreter der Rettungskräfte erklärte, das Opfer sei einem Schuss in der Brustgegend erlegen. Ob es sich um einen Demonstranten oder Anwohner handelte, ist bislang unklar.
Kurz zuvor wurde das Gebäude des Bildungsministeriums von Molotow-Cocktails getroffen. Dann sei das Feuer ausgebrochen, wie ein Wachmann berichtete. In der Umgebung lieferten sich Einsatzkräfte der Armee und regierungsfeindliche Demonstranten heftige Strassenschlachten.
Zahlreiche Brennpunkte
Trotz der Verhängung des Ausnahmezustands gingen mehrere zehntausend Regierungsgegner auf die Strasse. Die in Rot gekleideten Demonstranten lieferten sich ein stundenlanges Katz- und Mausspiel mit den Sicherheitskräften. Mit Warnschüssen, Tränengas und Wasserwerfern gingen diese an mehreren Plätzen gegen die Demonstranten vor.
Die «Rothemden» brachten Stadtbusse in ihre Gewalt, setzten mindestens ein Fahrzeug in Brand und blockierten Strassenkreuzungen. Auch aus brennenden Reifen wurden Barrikaden errichtet.
Abhisit ruft Gegner zu Rückzug auf
Generalstabschef Songkitti Jaggabatara kündigte in einer Fernsehansprache an, die Armee werde «alle Mittel einsetzen, um das Chaos zu beenden». Zugleich versicherte er, die Soldaten würden nur zur Selbstverteidigung von der Waffe Gebrauch machen.
Ministerpräsident Abhisit rief die Demonstranten auf, sich zurückzuziehen. Die Regierung bemühe sich um Zurückhaltung. Es gehe darum, «Schritt für Schritt die Ordnung wiederherzustellen und die Gewalt zu beenden», sagte Abhisit.
Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn erklärte, die Behörden seien dabei, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Es sei das Ziel, zunächst die zentralen Einrichtungen der Infrastruktur wie die internationalen Flughäfen zu sichern.