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SC Bern: Hooligans m?ssen draussen bleiben

Damit einschlägig bekannte Fans vor dem Eintritt in ein Sportstadion künftig besser erkannt werden, beteiligt sich der SC Bern an einem Pilotprojekt mit Gesichtserkennung.
 
Am Versuch nehmen 100 SCB-Fans freiwillig teil. Eine Videokamera zeichnet beim Stadioneingang die Gesichter der Besucher auf und erhebt sogenannte biometrische Daten. Stimmen die Daten mit einem registrierten Hooligan überein, kann dieser bereits beim Betreten des Stadions ausgesondert werden.

Versuch bis im Frühling

Der Versuch in der Bern Arena dauert bis im Frühling, dann wollen die Verantwortlichen Bilanz ziehen. Hinter dem Projekt stehen neben dem SC Bern die Broncos Security und der international tätige IT-Dienstleister Unisys.

Als Fernziel habe Unisys die Fussball-Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich im Visier, sagte Urs Schmied, Director Biometric Solutions bei Unisys, an einer Fachveranstaltung am Dienstag in Bern. Im Feldversuch in der Bern Arena solle sich zeigen, ob sich die Technologie auch in der Praxis bewähre.

Ob solche Datenerhebungssysteme dereinst zum Einsatz kommen, ist noch unklar, wie der eidgenössische Datenschutzbeauftragte, Hanspeter Thür, in seinem Referat ausführte. Grundsätzlich brauche es für die Erhebung biometrischer Daten im privaten Bereich entweder das Einverständnis der Betroffenen oder ein überwiegendes privates oder öffentliches Interesse.

Das erste sei beim Pilotversuch gegeben. Wie es aber dereinst bei einer definitiven Einführung aussehen werde, könne er im heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Zur Zeit werde auf Bundesebene die Einführung einer nationalen Hooligan-Datenbank diskutiert. Nach welchen Voraussetzungen dort Personen registriert würden, müsse der Gesetzgeber definieren.

Damit stelle sich nicht zuletzt auch die Frage, ob allenfalls Angaben aus der Hooligan-Datenbank für Sicherheitssysteme verwendet würden, wie sie nun in der Bern Arena getestet werden. Auch die Sportverbände führten zum Teil eigene Listen mit auffälligen Fans.

Thür betonte auch, dass verschiedene Problemkreise noch nicht genügend erforscht seien, so etwa die persönlichkeitsgefährdenden Aspekte biometrischer Datenerhebungen.
Quelle: SDA