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"Neonschwarz" verboten!

Das HipHop-Album „Neonschwarz“ der beiden Rapper „Johnny Mauser & Captain Gips“ wurde im Dezember von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert und darf nicht mehr beworben oder vertrieben werden. Dass es sich dabei um keine „gewöhnliche“ Indizierung handelt, wird schnell deutlich.

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„Gewöhnliche“ Indizierungen werden vorgenommen, wenn Tonträger jugendgefährdende Inhalte transportieren und z.B. gewalt- oder drogenverherrlichend sind. In diesem Fall liegt dies aber nicht vor, und es kann vielmehr von politischer Zensur gesprochen werden.

Im Juli 2010 releasten die beiden ihr erstes gemeinsam Album mit dem Titel „Neonschwarz“. Die dreizehn Tracks stellten sie auf ihren Homepages www.captaingips.com und www.johnnymauser.com zum freien Download zur Verfügung. Wir halten das Album für sehr gelungen, thematisch sprechen sie auf der Platte unterschiedliche Themen an, jedoch schaffte es nur ein Song in die etwas breitere Öffentlichkeit: „Flora bleibt“. Dieser Track beschreibt das Szenario, welches eintreten kann, falls die Rote Flora in Hamburg 2011 tatsächlich geräumt werden sollte. Die Flora stellt einen der letzten Orte abseits kapitalistischen Alltagswahnsinns in Hamburg dar und bietet einen Raum für viele kulturelle, soziale Projekte und Initiativen. Sie rufen mit diesem Lied nicht zu Gewalt auf, sondern zeigen vielmehr, wie sich die Wut auf den Straßen, vergleichbar mit dem Ungdomshuset in Kopenhagen 2007, entladen würde.

Stutzig konnte mensch zum ersten Mal werden, als die Hamburger Morgenpost und anschließend Bild, Welt usw. die beiden MC’s als Anstifter zum „Krawall in der Schanze“ in den Fokus der Öffentlichkeit brachten, da sie einen Flora-solidarischen Track geschrieben haben, der vermutlich auch jetzt Grund für das Verbot des gesamten Albums ist. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dies vom Hamburger Verfassungsschutz lanciert wurde, der Stimmung gegen Flora und Schanzenfest machte.

Was steckt hinter dieser Repression? Mitglieder der HipHop-Szene waren verwundert, dass es die beiden Rapper traf, da sie gehaltvolle und vergleichsweise harmlose Texte schreiben. Wenn mensch sich ein paar HipHop-Tracks unserer Zeit anhört, stolpert er nämlich über tausende Zeilen, die vor Gewalt, Sexismus und Homophobie nur so strotzen, in denen zu Mord, Vergewaltigung oder Rassismus aufgerufen wird. Nun sind es aber merkwürdigerweise Johnny Mauser und Captain Gips, die in ihrer künstlerischen Freiheit drastisch eingeschränkt werden und ihre Musik nicht mehr verbreiten dürfen? Das ist skandalös bis lächerlich!

Zu plump und durchsichtig ist die Masche derer, die die gesellschaftliche Grundordnung, in der es primär um die Erhaltung von Privilegien und den reibungslosen Ablauf auf dem Wirtschaftsmarkt geht, zementieren wollen. Kritik daran versuchen sie zu delegitimieren, indem sie z.B. linke, sozialkritische Texte mit neofaschistischer Propaganda gleichsetzen und kreativen Menschen, die auf dem Weg sind, Gehör zu finden, den Mund verbieten. Wir könnten kotzen! Ist das eure Demokratie? Wenn zwei Rapper in ihren Songs globale soziale Rechte für alle Menschen einfordern und dann verboten werden? Die beiden Musiker sind ein Teil der Linken, der nun auch unter Extremismusquatsch, Diffamierung und Repression zu leiden hat und empfehlen für die nähere Beschäftigung mit dem Thema „Extremismus“ die Seite inex.blogsport.de

Eine Frage zu guter letzt: Glaubt ihr wirklich, dass dieser Schritt geschickt war und nun kein Mensch mehr diese Rap-Musik hört? Wir denken, dass durch solche repressiven Maßnahmen diejenigen noch wütender gemacht werden, die die Gesamtscheiße aus Profitgier, Krieg und Unterdrückung nicht mehr aushalten. Eines ist klar: Mauser & Gips sollten am Start bleiben, genauso wie die Rote Flora in Hamburg! Solidarität mit Johnny Mauser und Captain Gips!

SaltCityAntifas, Januar 2011

Saugen geht ja trotz Verbot; weiterhin downloaden könnt Ihr das Album hier!