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Brandserie hat politischen Hintergrund

Die Brandserie von Luxusautos in Aarau brachte die Polizei an ihre Grenzen. Zwei junge Männer wurden verhaftet und erst nach 46 Tagen Untersuchungshaft entlassen. Die Tat hat einen politischen Hintergrund. Doch noch ist der Fall nicht gelöst: Die beiden gaben nur zu, was man ihnen beweisen konnte – sonst schweigen sie beharrlich.
Am 23. Mai des letzten Jahres brannte in Aarau ein Auto. Es war der Start einer Serie, in deren Folge insgesamt acht Autos in der Kantonshauptstadt in Flammen aufgingen. Zahlreiche Sprayereien wurden zudem verübt. Die Polizei stand vor einem Rätsel, das sie mit allen Mitteln lösen wollte.
 

Sie intensivierte die Fahndung massiv, überwachte das hauptsächlich betroffene Zelgliquartier in der Nacht und stiess an ihre Kapazitätsgrenze, wie sie heute vor den Medien bekannt gab. Am 14. November schliesslich schlugen die Fahnder zu. In dieser Nacht beobachteten die Polizisten zwei Männer, die ein Auto anzündeten. Morgens um fünf Uhr verhaftete sie die beiden 20-Jährigen, die unter dringendem Tatverdacht in Untersuchungshaft gesteckt wurden.

Es drohen bis drei Jahre Haft

Doch die Brandserie konnte trotzdem nicht restlos geklärt werden. Die beiden Männer hätten sich äusserst unkooperativ verhalten, teilte die Polizei mit. Die Aussage verweigerten sie, zudem stellten sie einige Haftentlassungsgesuche. Geständig waren die Täter nur im letzten Fall, als sie von der Polizei beim Brandlegen beobachtet wurden und die Beweislage erdrückend war. Die Polizei geht davon aus, dass die mutmasslichen Täter für mindestens fünf weitere Brandanschläge verantwortlich sind. Zwei der acht Autobrände konnte sie nicht zuordnen. Der Sachschaden an den Fahrzeugen beläuft sich auf 250 000 Franken. Hinzu kommen Schäden über 100 000 Franken wegen Sprayereien und Sachbeschädigungen. Weil bei den Brandstiftungen in zwei Fällen auch eine Gefahr für Leib und Leben bestanden hatte, droht den Männern eine Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren.

Die beiden mutmasslichen Täter stammen offenbar aus gutem Haus und sind der linksautonomen Szene zuzuordnen. Einer der Männer war einst Mitglied der Juso. Die Juso hat sich aber von ihrem Mitglied distanziert. Mit der Verhaftung startete eine Welle von Sympathiekundgebungen für die beiden Männer. Insgesamt wurden vor dem Gefängnis, in dem die beiden Männer in U-Haft sassen, vier Fackelumzüge durchgeführt.

Damit nicht genug: Gemäss Polizeiangaben wurden am 7. Dezember in Winterthur zwei Autos angezündet und ein Gefängnisbahnwagen besprayt. Die Aktion sei im Zusammenhang mit den Sympathiekundgebungen zu betrachten. Gleiches gilt für den SUV, der am achten Dezember am Zürichberg in Flammen aufging. In der Nacht auf den 26. Dezember wurde zudem auf die Hauptwache der Kantonspolizei Bern ein Farbanschlag verübt. Auch dieser stehe im Zusammenhang mit der Verhaftung der beiden Männer.

Fast täglich verhört

Die mutmasslichen Täter wurden in der U-Haft «praktisch täglich verhört», hiess es an der Medienkonferenz. Erst am 30. Dezember, nach 46 Tagen U-Haft, wurden sie entlassen, weil keine Kollusionsgefahr mehr bestehe. Die beiden Schweizer sind gemäss den Ermittlungsbehörden der linksautonomen Szene zuzurechnen. Es bestehe «unübersehbar ein politischer Hintergrund», sagte Bezirksamtmann Dieter Gautschi.

20min.ch von Joel Bedetti, Aarau