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Florian P. - Soliaktionen und U-Haft

In den früher Morgenstunden des 5. August wurde der erst 14 Jahre alte Florian P. im österreichischen Ort Krems von Polizisten erschossen. Er und sein Freund Roland T. wollten in der Nacht ein wenig Geld und Alkohol aus einer Filiale der Lebensmittelkette Merkur stehlen.
In Österreich und der Schweiz fanden derweil Solidaritätsaktionen gegen den Polizeimord statt. Neben einem öffentlichen Diskurs, welcher den zwei Jugendlichen Schuld am Handeln der Polizei gibt, ist noch eine Schauermeldung aufgetaucht: Gegen den 16 Jahre alten Roland T. wurde Untersuchungshaft verhängt.

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In Österreich war der Mord an Florian P. gestern Thema nummer eins. Jedoch gab es nur wenige Menschen, die auch nur in irgendeiner Weise darauf reagierten. Die Grünen und die Sozialistische Jugend (SPÖ-Jugendorganisation, teilweise weit links stehend) sowie auch Amnesty International zeigten sich "bestürzt" und forderten eine Aufklärung des Falls.
Die Polizei liess nach und nach immer mehr Infos an die Öffentlichkeit, unter anderem jene, dass Florian P. in den Rücken geschossen wurde. Somit war klar, dass auf Flo und Roland geschossen wurde, während sie vor der Polizei flüchtete.

Noch am Tag des Mordes gab es Solidaritätsaktionen in Wien und in Krems, wo Flo und Roland herkommen.
In Krems versammelten sich FreundInnen von Flo und Roland vor dem Parkplatz der Merkur-Filiale und legten erzen und handgeschriebene Zettel nieder. Es wurde gegen die Polizei geschimpft und getrauert.

In Wien fand eine Spontandemonstration von etwa 200 Menschen von der Universität in die Innenstadt hin zum Stephansdom statt. Bemerkenswert war die Solidarisierung der PassantInenn mit der Demonstration. Viele Menschen reihten sich nicht nur in die Demo ein, sondern forerten auch lautstark ein Ende der Gewalt gegen friedliche DemonstrantInnen, als die Demo am Stephansplatz kurz gestoppt und gekesselt wurde und die Polizei es sich nicht nehmen konnte reinzuknüppeln. Es war jedenfalls eine der kämpferischsten Spontandemos in Wien seit langer Zeit.

In Basel wurde das österreichische Konsulat laut einem Kommentar auf at.indymedia mit Farbbeuteln angegriffen und Sprüche für Flo P. und gegen die Polizei gesprayt. Auch in Wien tauchten zumindest im 4. und im 10. Bezirk ebenfalls "Flo P. das war Mord" Grafittis auf.

Trotz der Aktionen gelingt es derzeit nur schwer gegen die Mainstream-Medien anzukommen. Die übernehmen nämlich fast eins zu eins die Darstellung der Polizei. Und diese lautet, dass Flo und Roland "technisch bewaffnet" waren, weil sie ja eine Mini-Gartenkrale und einen Schraubenzieher dabeigehabt haben sollen. Dass Flo in den Rücken geschossen worden ist, liegt nicht etwa an der Tatsache, dass Gewalt und Mord Polizeiimmanent sind, sondern weil die Beamten zu schlecht Ausgebildet werden. Der Mord an Flo wird also zum Plädoyer für noch professionellere Polizeiausbildung - damit das nächste mal auch sicher gleich ins Herz getroffen wird.
Ausserdem seien Flo und Roland "amtsbekant" gewesen - junge Gauner eben, die halt mal zu weit gegangen sind und den Tod verdient haben. Die Polizei stellt das ganze mehr oder weniger als Betriebsunfall dar.

Wie wenig Rücksicht die Polizei auf ihre Opfer nimmt zeigt auch die Tatsache, dass der 16jährige Roland heute, am 6. August in Untersuchungshaft überstellt worden ist - mit zwei Durchschüssen im Oberschenkel. Roland, der in den Medien immer wieder als "Komplize" diffarmiert wird muss vielleicht in den Knast. Die beiden Bullen die geschossen haben, werden derzeit aber Psychologisch betreut und brauchen last Polizeiaussagen "zuerst einmal Ruhe". Na dann...

Demoberichte und aktuelles findet ihr übrigens auf:
at.indymedia.org (empfehlenswert)
derstandard.at (weniger empfehlenswert)
orf.at (noch weniger empfehlenswert)

Gefunden auf Indymedia Deutschland