Newswire
Neonazis leisten ungehindert Militärdienst
Read more...
Communiqué von A-Perron zum Angebot der Stadt Thun
Read more...
Thun schafft Freiraum für die Jugend
Read more...
Communiqué zum Nächtlichen Tanzvergnügen 2.0
Read more...
Spur der Neonazimorde führte in die Schweiz
Read more...
Veröffentlichen
> News eintragen
> Termin eintragen
> Link melden
Hass wie noch Nie.... Demo in Wien
Donnerstag, den 06. August 2009 um 00:36 Uhr
Heute, am 5. August wurde der 14jährige Florian P. im niederösterreichischen Ort Krems von der Polizei erschossen. Sein erst 16 Jahre alter Freund Roland T. wurde mit zwei Schüssen in die Oberschenkel schwer verletzt. Die beiden wollten in einer Merkur-Filiale ein wenig Alkohol klauen. Seit wann gibt es in Österreich dafür die Todesstrafe?Eine Kraftvolle und sehr Laute Demo zog heute als Zeichen gegen die tödliche Polizeipraxis in Österreich durch Wiens Strassen. Der Start erfolgte bei der Uni, wo sich knapp 100 Leute zusammenfanden und dann den Ring entlang bis in den ersten Bezirk demonstrierten. Nach und Nach schlossen sich immer mehr Leute der Demo an, so dass sie letzten Endes etwa 200 TeilnehmerInnen zählte. Sehr viele PassantInnen klatschten beifall, gingen immer wieder in der Demo mit.
Als die Demo auf den Stephansplatz einbiegen wollte, stellte sich eine Reihe behelmter WEGA-PolizistInnen vor die protestierende Menge. Es sollte wohl nicht zugelassen werden, dass all die TouristInnen die Kritik wahrnahmen. Nichtsdesdotrotz schaffte es die Demo nach ein wenig Rangelei auf den Stephansplatz. Geholfen hat da wohl auch die Solidatität der PassantInnen - der Mord an Florian war schliesslich den ganzen Tag über Gespräch bei so ziemlich allen Menschen, und nicht wenige finden es dermassen arg, dass jetzt sogar schon 14jährige abgeknallt werden. "Polizia - ASSASINI!" Sowie "Hass wie noch nie, all cops are bastards, ACAB!" war lauthals aus vielen Kehlen auf den Stehpansplatz zu hören.
Durch die Herrengasse ging die Demo weiter zum Innenministerium. Dorthin, wo die Befehlszentrale der österreichischen Polizei liegt und wo man derzeit den Morda an Flo entweder als Betriebsunfall oder legitime Notwehr derstellen will. Dass Flo wohl beim Laufen in den Rücken geschossen wurde, versucht die Polizei durch das ständige Abschieben der Verantwortung an Staatsanwaltschaft und Ähnliche abzuwetzen. Ein Mord an einem 14jährigen wird nicht als Mord bezeichnet, sondern als Symptom des Mangels an Schiessausbildung von PolizistInnen.
Dorthin solls also gehen - zu noch besser ausgebildeten PolizistInnen. Die noch genauer schiessen können, noch härter zuschlagen und noch besser Töten.
Ganz vergessen wird dabei, dass tausende Menschen in Österreich mit einer Knarre rumrennnen und nicht nur potentielle MörderInnen sind - sie haben schon zu viele erschossen, zu tode Gefoltert, erstickt...
Die heutige Demo wird wohl nicht die einzige der nächsten Zeit bleiben. Der Schock sitzt zu tief, die Wut ist zu gross. Lasst euch was einfallen für die nächsten Tage: Kommt mit Schraubenziehern auf die Demos, schreibt euch "schiess doch, Bulle!" auf die T-Shirts, sprüht Graffitis gegen die Polizei, macht militante Aktionen. Wut und Trauer lassen sich nicht einfasch abknallen.
Quelle: Indymedia Österreich