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Brennende Autos: Schwere Krawallnacht in Griechenland
Sonntag, den 07. Dezember 2008 um 11:31 Uhr
Die tödlichen Schüsse eines Polizisten auf einen 15-Jährigen haben in mehreren griechischen Städten schwere Krawalle ausgelöst. Nach Polizeiangaben randalierten Hunderte junge Menschen in der Hauptstadt Athen.
Später griffen die Uruhen auf die nordgriechische Stadt Saloniki und auf Patras im Süden des Landes über. Innenminister Prokopis Pavlopoulos drückte sein tiefes Bedauern für den Tod des Jugendlichen aus, sein Rücktrittsangebot lehnte Regierungschef Kostas Karamanlis aber ab.
Der 15-Jährige starb am Samstagabend bei gewalttätigen Zusammenstössen zwischen Polizisten und linksextremen Gruppen in Athen. Nach Polizeiangaben hatte der Jugendliche mit etwa dreissig anderen Autonomen im zentralen Stadtviertel Exarchia einen Polizeiwagen mit Steinen beworfen. Ein Polizist sei aus dem Auto ausgestiegen, um die Jugendlichen aufzuhalten, und habe den 15- Jährigen mit drei Kugeln tödlich in der Brust getroffen. In dem Viertel geraten linksextremen Gruppen und die Ordnungsmacht immer wieder aneinander.
Ausgehend von Exarchia breitete sich eine Protestwelle gegen die angebliche Polizeiwillkür und die konservative Regierung aus, die im Laufe der Nacht auch andere griechische Städte erfasste. Die jugendlichen Randalierer setzten Dutzende Autos in Brand und beschädigten die Fassaden von Banken. Einer vorläufigen Bilanz der Polizei zufolge wurden 17 Banken in Athen und fünf weitere in Saloniki beschädigt.
Pavlopoulos beauftragte umgehend drei Staatsanwälte mit der Untersuchung der tödlichen Schüsse. In einer Erklärung versprach er, die Verantwortlichen für den Tod des Jugendlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Fall ruft in Griechenland Erinnerungen an den Tod von Michalis Kaltezas wach, der 1985 als 15-Jähriger ebenfalls im Viertel Exarchia während einer Demonstration von einem Polizisten erschossen worden war. Sein Tod war über mehrere Jahre hinweg Anlass für Zusammenstösse zwischen der Polizei und linksextremen Jugendgruppen.
Quelle: SDA/ATS