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Neonazis leisten ungehindert Militärdienst

Dutzende Militärangehörige brüsten sich laut einem Bericht im Internet mit ihrer rechtsextremen Einstellung – darunter sogar Führungspersonen. Sicherheitspolitiker sind empört. Der Armee sind d...
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Communiqué von A-Perron zum Angebot der Stadt Thun

Communiqué zum Angebot der Stadt bezüglich Räumlichkeiten für ein nichtkommerzielles Kulturzentrum in Thun (3. Oktober 2012) Der Gemeinderat hat beschlossen, ein einjähriges Pilotprojekt für e...
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Thun schafft Freiraum für die Jugend

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Communiqué zum Nächtlichen Tanzvergnügen 2.0

Gestern Samstag, am 22. September nahmen wir uns mit über zweitausend Menschen die Strassen Aaraus. Obwohl wir uns nie um eine Bewilligung gekümmert haben, wurde sie uns absurderweise trotzdem ertei...
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Spur der Neonazimorde führte in die Schweiz

Die deutsche Polizei tappte bei der Aufklärung der Morde der Zwickauer Zelle lange im Dunkeln. Eine wichtige Spur hätte zu einem Berner Waffenhändler geführt. Die Behörden verfolgten sie jedoch n...
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Individuen in der Menge

Befreiende Momente in der Historie zeigt die Berner Malerin und Zeichnerin Anne Wilhelm in der Galerie Artraktion.
Budapest, November 1956: Menschen verbrennen nach dem Einmarsch der Roten Armee ein Stalin-Porträt. Savoyen, 1944: Die Menge feiert die Befreiung von der nazideutschen Besatzung.

 

Geöffnete Zukunft

Solche Momente interessieren die 61-jährige Anne Wilhelm in ihrer neuen, dichten Serie. Sie zeigt Menschenmengen, die aufgewühlt sind, sie zeigt historische Momente, in denen die Menschen hoffen, ihr Schicksal endlich in die eigene Hand nehmen zu können. Das hat etwas Anarchisches. Denn wie im theoretischen Anarchismus das Individuum jenseits egoistischer Interessen zuvorderst steht, so tauchen in den Menschenmassen Gesichter auf, identifizierbare, wenn auch namenlose. Stolze Menschen sind es – etwa wenn die Arbeiter vor dem Portal des vollendeten Simplontunnels posieren. 1901 war das.

Tanzende Striche

Wilhelm hat sich zu diesen wie auch zu den anderen Gemälden von Fotografien inspirieren lassen. Was sie zeigt, ist eine eigene Form der Historienmalerei. Aber eine jenseits von Glorifizierung. Dafür ist der Pinselstrich zu tanzend. Die Menschenmengen setzen sich aus unendlich vielen farbigen Strichen zusammen. Das erinnert im besten Sinn an impressionistische Techniken, lässt Assoziationen auftauchen zum Gemälde «Rue Montorgeuil» von Claude Monet, der die Beflaggung zum 14 Juillet in Paris malte.

Pinselstrich an Pinselstrich: Der Künstlerin gelingt es, Form und Inhalt in ein spannendes Gleichgewicht zu bringen. Denn so wie sich die Masse erst aus der Ansammlung von Individuen bildet, so verdichten sich die Pinselstriche zu einem Gesamtbild und lockern sich da und dort wieder auf – lassen viel Raum. Am Ende bleibt kein geschlossenes (Geschichts-)Bild, sondern ein flimmernder Moment, der sich so nie mehr wiederholen wird.