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Ausnahmezustand kann Krawalle nicht stoppen
Mittwoch, den 09. November 2005 um 07:19 Uhr
In mehr als 30 Städten gelten die Notstandsgesetze. In der 13. Krawallnacht gingen 617 Autos in Flammen auf. 204 Randalierer wurden verhaftet. In Lyon wurde die Metro lahmgelegt.
Die von der französischen Regierung verhängten Notstandsgesetze gelten in der Hauptstadt Paris und ihren Vororten sowie landesweit mehr als 30 weiteren Städten. Eine entsprechende Liste veröffentlichte die Regierung am Mittwoch. Zu den betroffenen Grossstädten zählen unter anderen Marseille, Lyon, Nizza, Rouen und Le Havre. Im Elsass fallen Strassburg und Mülhausen unter den Erlass. Er ermöglicht die Verhängung von Ausgehverboten und erweitert die Befugnisse der Sicherheitskräfte.
Einer am Mittwoch von der Tageszeitung «Le Parisien» veröffentlichten Umfrage zufolge sind 73 Prozent der Bevölkerung damit einverstanden, dass die Behörden Ausgehverbote verhängen dürfen. Befragt wurden landesweit 805 Personen.
Die sozialen Unruhen in Frankreich haben letzte Nacht auch nach Ausrufung des Ausnahmezustands in 116 Städten angedauert. In der zweitgrössten Stadt Lyon legte die Explosion einer Brandbombe in der Nacht zum Mittwoch das U-Bahn-System lahm. In Toulouse ging die Polizei mit Tränengas gegen Randalierer vor, die Brandsätze warfen. Bei der Explosion in einer U-Bahn-Station in Lyon wurde laut Behördenangaben niemand verletzt. Die Verkehrsunternehmen wollten heute morgen entscheiden, wann der Bahn-Betrieb wieder aufgenommen werden soll. In Arras im nördlichen Departement Pas-de-Calais setzten Jugendliche zwei benachbarte Grossmärkte in Brand, wie Polizeisprecher Patrick Reydy mitteilte. In Grasses im Südosten brannte das Gebäude der lokalen Tageszeitung.
In einem Busdepot in Dole im östlichen Departement Jura gingen neun Busse in Flammen auf. Ein weiterer Bus explodierte in Bassens in der Nähe von Bordeaux, nachdem eine Brandbombe hinein geworfen wurde. Der Fahrer habe sich gerettet, sagte Reydy.
Sarkozy bleibt hart
Innenminister Nicolas Sarkozy sagte in Toulouse vor Vertretern von Polizei und Feuerwehr: «Wir haben alle keine Wahl. Wir müssen unser Ziel erreichen. Wir werden keinen Zentimeter nachgeben.» Sarkozy hatte die jugendlichen Randalierer in den vergangenen Tagen mehrfach als «Gesindel» bezeichnet und damit nach Ansicht von Kritikern die Unruhen noch angeheizt.
Quelle: AP