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Dritte Nacht der brennender Autos bei Paris

PARIS - Junge Randalierer haben in der Nacht zum dritten Mal in Folge zahlreiche Autos im Pariser Vorort Clichy- sous-Bois in Brand gesteckt. Befürchtete neue Strassenkämpfe blieben jedoch aus.
 

Die Sicherheitskräfte nahmen neun mutmassliche Randalierer fest. Ihnen wird vorgeworfen, Fahrzeuge angezündet oder Schlagwaffen auf sich getragen zu haben. Die Explosion urbaner Gewalt hat in Frankreich die Diskussion über die Lebensbedingungen in "sozialen Problemvierteln" neu entfacht.

Die Nacht zum Sonntag verlief nach Angaben der Polizei "vergleichsweise ruhig". Nach dem Unfalltod von zwei jungen Leuten hatten sich überwiegend jüngere Leute in den Nächten davor stundenlang Strassenkämpfe mit der Polizei geliefert. Auf ein Auto der Polizei wurde geschossen, sieben Beamte wurden leicht verletzt.

Drei Jugendliche hatten sich am Donnerstag bei Clichy-sous-Bois von der Polizei verfolgt gefühlt und waren über die Absperrung eines Transformators geklettert. Zwei von ihnen, 15 und 17 Jahre alt, starben durch Stromschläge, der dritte Jugendliche wurde schwer verletzt.

Die zuständige Präfektur und der ermittelnde Staatsanwalt bestritten, dass es "eine Verfolgungsjagd der Polizei" gegeben habe.

Hunderte von Menschen gedachten am Samstag in einem Schweigemarsch zum Ort des Geschehens der beiden toten Jugendlichen. Der sozialistische Bürgermeister von Clichy-sur-Bois, Claude Dilain, sagte vor dem Gedenkmarsch, Innenminister Nicolas Sarkozy habe ihm eine unabhängige Untersuchung zum Ablauf der Ereignisse zugesichert.


Publiziert am: 30. Oktober 2005 12:46