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Verschwinden Schmierereien endlich? Casa Blanca auch in Thun
Donnerstag, den 23. Juni 2005 um 05:45 Uhr
Vorerst 50 000 Franken will die Stadt Thun einsetzen, um Schmierereien wegzuputzen. Am 30. Juni kommt der Kredit in den Gemeinderat. Danach kanns losgehen. Es war ein langer und harziger Weg.
thun/Region
«Ehrlich gesagt: Ich habe mir auch
vorgestellt, dass es einfacher und schneller geht», sagt Thuns
Bauvorsteher Beat Straubhaar zur Problematik der Entfernung von
Schmierereien. Die Sprayereien in der Thuner Innenstadt sind ein seit
Jahren bekanntes Ärgernis. Straubhaar hat deshalb beim Tiefbauamt den
Leiter der Fachstelle für integrale Sicherheit, Peter Siegfried, mit
dem Thema betraut. Er ist seit dem 1. April im Amt und hatte ein
Konzept von seinem Vorgänger übernommen, wonach Sprayereien durch Leute
des Arbeitseinsatzes beseitigt werden sollten. Eine Herstellerfirma für
die nötigen Chemikalien und Schulungen war gefunden, ein Fachmann aus
dem Tiefbauamt sollte die Arbeiten leiten.
«Es zeigte sich dann aber, dass
die Anwendung der Produkte komplizierter ist als gedacht und Einiges an
Fachwissen voraussetzt. So müssen je nach Untergrund und Art der
Verschmutzung andere Chemikalien eingesetzt werden, um die Mauer nicht
zu beschädigen», so Straubhaar. Zudem stellte sich heraus, dass der
einzige Maler im Tiefbauamt während der Sommersaison nicht für diese
Arbeiten freigestellt werden kann. «Für die Auf- und Abbauarbeiten bei
verschiedenen Anlässen brauchen wir qualifiziertes Personal. Die
Durchführung dieser Anlässe geniesst hohe Priorität», erklärt der
Vorsteher der Direktion Bau und Liegenschaften.
Lösung mit Malergewerbe
Deshalb wird Straubhaar beim
Gemeinderat an der Sitzung vom 30. Juni einen Kredit über 50 000
Franken beantragen, um die Arbeiten ans private Malergewerbe vergeben
zu können. «So fahren wir unter dem Strich wahrscheinlich günstiger:
Wir sparen Anschaffungskosten, zum Beispiel für einen
Warmwasser-Hochdruckreiniger, und das Know-how ist vorhanden», führt
Straubhaar zur neuen Lösung aus. Trotzdem möchte er, wenn erste
Erfahrungen vorhanden und Abläufe eingespielt sind, gewisse
«Routine-Arbeiten» durch den Arbeitseinsatz vornehmen lassen.
Wichtige Kontinuität
Ein weiterer Grund für die jetzt
getroffene Lösung, der Verhandlungen mit dem Malergewerbe bereits im
April vorausgegangen seien, sei die nötige Kontinuität. Straubhaar:
«Ich möchte jetzt nicht einfach einen Schnellschuss machen und die
Sache dann wieder ruhen lassen, sondern Nachhaltigkeit erreichen.
Zusammen mit der Polizeiaktion ‹Marathon› und der
Rathausplatzbeleuchtung gehört diese Massnahme zum Gesamtkonzept der
Attraktivierung der Innenstadt.»
Mit Gebäudeversicherung
Ein anderer Problempunkt ist die
Unterscheidung zwischen öffentlichen und privaten Gebäuden. «Gerade in
der Hauptgasse gibt es viele Stellen, die zwar Privaten gehören, aber
öffentlich stark frequentiert werden.» Dort soll nun Peter Siegfried
eine Koordinationsfunktion zwischen Privaten, Stadt und der
Gebäudeversicherung einnehmen. Der Deal: Die Privatbesitzer stimmen
einer Reinigung zu und verpflichten sich dafür, die Gebäudeversicherung
«Top» abzuschliessen, in der Vandalismus-Schäden eingeschlossen sind.
Ein ähnliches Modell wird auch in Bern mit der Aktion «Casa Blanca»
praktiziert.
Kommt der Kredit heute in einer
Woche durch, geniesst zum Beispiel das Engelhaus bei der
Mühleloch-Passage Priorität. Eine Liste mit neuralgischen Punkten ist
erstellt. Wie weit die 50 000 Franken reichen werden, kann Straubhaar
heute noch nicht abschätzen. «Wir hoffen, dass es in Zusammenarbeit mit
der Gebäudeversicherung möglichst weit reicht.»Thomas Kobel
Koordinator Peter Siegfried ist unter Telefonnummer 033 225 84 80 erreichbar.