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Facebook hebelt Schweizer Datenschutz-Bestimmungen aus
Mittwoch, den 28. April 2010 um 17:19 Uhr
Fast zwei Millionen nutzen in der Schweiz Facebook. Doch der Internet-Gigant erlaubt sich einiges: Ohne es zu merken geben Facebook-User die Rechte an ihren Daten fast vollumfänglich ab. Der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich spricht von ausgehebelten Bestimmungen.Jedes Facebook-Profil ist passwortgeschützt. Das vermittelt den Benutzern ein Gefühl von Sicherheit. Der Eindruck entsteht: Da ist man unter Freunden. Doch weit gefehlt! Die umfangreichen Facebook-Nutzungsbestimmungen sprechen eine andere Sprache, wie Recherchen des «Kassensturz» zeigen.
Facebook: Herr über alle Einstellungen
Ein Beispiel aus den Nutzungsbestimmungen unter vielen: «Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, unentgeltliche, weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest.»
Ein weiteres Beispiel: Jeder Nutzer kann in seinen Konto-Einstellungen zwar für die meisten Daten bestimmen, wer sie sehen kann. Doch diese Einstellmöglichkeiten kann Facebook jederzeit ändern - auch das steht in den Nutzungsbedingungen.
Der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich ist alarmiert. «Der User verliert die Kontrolle über seine Daten und Informationen, weil Facebook sich das Recht herausnimmt, mit den Daten und Informationen irgendetwas zu machen, insbesondere sie zu Werbezwecke zu verwenden», sagt Bruno Baeriswyl gegenüber dem «Kassensturz».
Keinerlei Garantien
Das Fazit von Datenschützer Baeriswyl ist klar: «Facebook garantiert eigentlich überhaupt gar nichts. Sie garantieren keine Sicherheitsstandards, sie garantieren nicht, dass sie sie Daten nur an berechtigte Stellen und Personen weitergeben. Sie sagen sogar explizit, dass Informationen jederzeit öffentlich werden können.»
Quelle: schweizer fernsehen