Newswire
Neonazis leisten ungehindert Militärdienst
Read more...
Communiqué von A-Perron zum Angebot der Stadt Thun
Read more...
Thun schafft Freiraum für die Jugend
Read more...
Communiqué zum Nächtlichen Tanzvergnügen 2.0
Read more...
Spur der Neonazimorde führte in die Schweiz
Read more...
Veröffentlichen
> News eintragen
> Termin eintragen
> Link melden
Zürich feiert EuroPride - Rechtsextreme störten
Sonntag, den 07. Juni 2009 um 12:57 Uhr
Zehntausende von Schwulen und Lesben haben am Samstag an der EuroPride 09 in Zürich gefeiert. Während die EuroPride selber laut der Zürcher Stadtpolizei friedlich verlief, nahm sie rund 30 teilweise minderjährige Störenfriede fest. Rechtsextreme störten die Parade vorübergehend.
Es war die grösste Parade von und für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle, die die Schweiz je gesehen habe, wie der Verein Christopher Street Day erklärte. Am Umzug am Samstagnachmittag mit rund 50 Gruppierungen auf über 20 Fahrzeugen nahmen laut den Organisatoren der EuroPride 09 rund 50.000 Menschen teil; ebenso viele hätten die Strassen gesäumt. Das Motto der Parade lautete «Your rights are my rights». Der rund ein Kilometer lange Tross wälzte sich dem Seebecken entlang, dann die Bahnhofstrasse hinauf, über die Uraniabrücke, zum Helmhaus und über die Münsterbrücke auf den Münsterhof zur Schlusskundgebung.
Die EuroPride 2009 habe von Anfang an das Ziel gehabt, nicht einfach ein schwullesbisches Festival für ganz Europa zu sein, sondern die ganze Bevölkerung und Menschen von überall her dazu einzuladen, «mit uns unser Leben, unsere Errungenschaften und unser Anliegen zu teilen und zu feiern», sagte Stadtpräsidentin Mauch. Man könne sich die Frage stellen, ob und warum es in Zürich noch eine EuroPride brauche. Immerhin habe die Zürcher Bevölkerung vor zwei Monaten eine offen in einer Frauenbeziehung lebende Stadtpräsidentin gewählt. Es gehe aber weiterhin um das Sichtbarmachen, denn im Nicht-Erkennen und Nicht-Benennen liege ein grosses Ausgrenzungspotenzial, sagte Mauch.
Daniel Cohn-Bendit, der kurzfristig als Redner absagen musste, schickte eine Videobotschaft in Deutsch, Französisch und Englisch, in der er an die Menschenrechtsverletzungen an Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen erinnerte, vor allem auch im Nahem Osten. Er würdigte das Engagement der EuroPride-Teilnehmenden. Die Parade verlief laut den Organisatoren äusserst friedlich, nur vereinzelt hätten Personen Flugblätter verteilt, auf denen Homosexualität kritisiert oder angegriffen worden seien.
Eine Störaktion habe durch konsequentes Eingreifen frühzeitig verhindert werden können, teilte die Zürcher Stadtpolizei am Sonntag mit. Kurz nach 16.00 Uhr habe sich eine Gruppe dem Umzug angeschlossen und rechtsorientierte Parolen skandiert. Der mehrmaligen Aufforderung der Polizei, den Umzug zu verlassen und die Kundgebung zu beenden, hätten sie keine Folge geleistet. Nachdem sie sich auch den angeordneten Personenkontrollen widersetzten, nahm die Polizei rund 30 Personen wegen Hinderung einer Amtshandlung vorübergehend fest. Die 23 Männer und sieben Frauen seien im Alter von 15 bis 32 Jahren gewesen, darunter neun Minderjährige. Sie wurden noch am Samstagabend aus der Polizeihaft entlassen, beziehungsweise in die Obhut der Eltern gegeben. Die Parade und das Stadtfest selber verliefen aus polizeilicher Sicht friedlich, wie es in der Mitteilung weiter heisst.Quelle: 20min.ch