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Verdacht auf Wiederbet?tigung
Freitag, den 18. November 2005 um 00:00 Uhr
Holocaust-Leugner Irving verhaftet Der britische Rechtsextremist David Irving ist in der Steiermark verhaftet worden. Irving wurde von der Autobahnpolizei Hartberg auf Grund eines Haftbefehls des Landesgerichts Wien festgenommen.
Innenministerium bestätigt
Eine entsprechende Meldung auf der Homepage des Briten bestätigte Rudolf Gollia, Sprecher des Innenministeriums. Irving war vermutlich auf dem Weg zu einem Stiftungsfest der Wiener Burschenschaft Olympia, wie aus einer Meldung des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes hervorgeht. Gollia wollte das nicht bestätigen; nach Angaben der Staatsanwaltschaft Wien sitzt Irving in Untersuchungshaft.
Verdacht der Wiederbetätigung
Er sollte auf Einladung "einer Burschenschaft" einen Vortrag in Wien halten. Grund für den Haftbefehl vom 8. November 1989 war der Verdacht eines Verstoßes gegen den Paragrafen drei des Verbotsgesetzes (Verdacht auf Wiederbetätigung). Der 1938 im britischen Essex geborene Irving hat sich laut dem Informationsdienst gegen Rechtsextremismus (IDGR) seit Anfang der 60er Jahre schriftstellerisch betätigt.
Hitler-Biografien lösten Kontroversen aus
Vor allem die beiden Hitler-Biografien "Hitlers Weg zum Krieg" und "Hitlers Krieg" machten ihn bekannt und lösten heftige Kontroversen aus. So behauptete er, Adolf Hitler habe von der Vernichtung der Juden nichts gewusst.
Auf "Leuchter-Gutachten" berufen
In anderen Publikationen berief er sich laut IDGR unter anderem auf das "Leuchter-Gutachten". Der US-Amerikaner Fred Leuchter behauptet darin, es habe in Auschwitz-Birkenau und Majdanek keine Gaskammern gegeben. Laut IDGR reagierte Irving im Juni 1989 im britischen Unterhaus auf einen Antrag gegen den "Leuchter-Report" so: "Ich begebe mich in die 'Gaskammern' von Auschwitz, und Sie und Ihre Freunde dürfen Zyklon B gemäß den altbekannten Prozeduren und Umständen werfen. Ich garantiere Ihnen, Sie werden mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein!"
In Österreich wurde im November 1989 der Haftbefehl gegen ihn erlassen; einen für Salzburg angekündigten Vortrag hielt er daraufhin im bayrischen Freilassing. Dem IDGR zufolge war Irving zuvor schon im Jahr 1984 wegen des Verdachts der Wiederbetätigung in Österreich festgenommen und nach Deutschland abgeschoben worden.
In St. Johann in der Haide verhaftet
Irving wurde am Nachmittag des 11. November von Beamten der Autobahnpolizeiinspektion Hartberg im Gemeindegebiet von St. Johann in der Haide verhaftet. Von der Funkleitzentrale sei eine Fahndung nach einem gewissen Fahrzeug ausgeschrieben gewesen, so ein Beamter der Autobahnpolizei.
"Kommissar Zufall"
"Kommissar Zufall" sei auch dabei gewesen, denn gerade als die Polizisten auf Außendienst waren, fuhr tatsächlich das gesuchte Fahrzeug mit Schweizer Kennzeichen und auffälliger Nummernkombination vorbei. Irving habe völlig gelassen reagiert, schilderte der Polizist. Möglicherweise habe er geglaubt, es handle sich um eine Routinekontrolle, da der Haftbefehl lange zurückliegt (aus dem Jahr 1989, Anm.).
Quelle: orf, 17.11.2005