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Ein Verletzter bei Schl?gerei
Mittwoch, den 04. August 2004 um 00:00 Uhr
Rechtsgesinnte und Linksorientierte sind sich in der Spiezer Bucht in die Haare geraten. Es gab einen Verletzten.Ort des Geschehens war die Spiezer Bucht in der Nacht vom 1. auf den 2. August. Zwischen 01.00 und 01.30 Uhr kam es laut der anonymen Spiezer Gruppierung No-Nazis-Spiez zu einem Gerangel zwischen rund 12 Rechtsgesinnten und einem halben Dutzend Linksorientierten, die an einem «Tisch sassen und ihr Bier tranken ». Die Rechtsgesinnten seien sofort auf sie aufmerksam geworden und hätten Feuerwerkskörper auf die Jugendlichen geschossen.
Schulter ausgekugelt
Nach einem Gerangel ist es laut No-Nazis-Spiez zu einem Angriff auf zwei Personen gekommen. Ein zu Hilfe eilender Kollege sei dabei brutal zusammengeschlagen worden, «wobei er sich die Schulter auskugelte und brach». Als ihm seine Freunde zu Hilfe eilen wollten, seien sie laut No-Nazis-Spiez von Polizei und Securitas aufgehalten worden, die – so das Zitat des Communiqués – «jegliche Hilfe verweigert» hätten. «Es wurde erst geholfen, als sie (Anm. d. Red.: die Rechtsgesinnten) mit ihm fertig waren. Dann wurde er ins Spital gebracht von einem Bekannten. Dort wurde er operiert.Am nächsten Tag konnte er das Spital verlassen.»
«Parteien rasch getrennt»
Aus der
Sicht der Kantonspolizei in Spiez tönt es ganz anders.Um 01.15 Uhr
sei der Polizei von der Securitas gemeldet worden, dass in der Spiezer
Bucht eine Schlägerei stattfindet. «Wenige Minuten später
waren wir vor Ort und konnten die Parteien rasch trennen, um Schlimmeres
zu verhindern », schildert Bezirkschef Thomas
Graf.Dabei gab es einen Verletzten. Dieser lehnte gemäss Graf einen
Abtransport durch die Ambulanz ab und wollte durch seinen Vater, der Heilpraktiker
ist, betreut werden. Dieser traf laut Graf auch rund zehn Minuten
später am Ort ein. Die Polizei habe Vater und Sohn nahegelegt, notfallmässig
ins nächste Spital zu fahren, erklärt Thomas Graf. Ursache und
Verlauf der Schlägerei sind Gegenstand von polizeilichen Ermittlungen.
Zeugen
werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen (Tel. 033655
8101).
Wer ist No-Nazis-Spiez?
Den Vorwurf
von No-Nazis-Spiez, vor Ort nicht eingeschritten zu sein, weist Graf dezidiert
von sich. Auf die Frage, wer die Gruppierung No-Nazis-Spiez genau ist,
wird man am Telefon auf die entsprechende Homepage
(no-nazis-spiez.ch.vu) verwiesen. Dort ist zu lesen, dass es sich um einen
Zusammenschluss von mehreren Personen aus der Region Spiez handelt. «Wir
schlossen uns zusammen, da seit einiger Zeit vermehrt Neonazis ihr Unwesen
in Spiez treiben und wir dies nicht mehr tolerieren wollen. Es gab bereits
mehrere Übergriffe.»
Sie wollen, dass Spiez wieder ein Dorf wird, wo jeder und jede so akzeptiert
wird, wie er/sie ist. Und weiter: «Wir wollen Rechtsextremen keinen
Platz für ihr kriminelles und gewaltsames Handeln bieten. Wir wollen
nicht,
dass sich die rechtsextreme Ideologie weiter in Spiez und anderswo verbreitet.»