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Schuldspruch wegen Totschlags im Ku-Klux-Klan-Prozess

WASHINGTON - 41 Jahre nach dem Mord an drei Bürgerrechtlern im US-Bundesstaat Mississippi ist Edgar Ray Killen des Totschlags in drei Fällen schuldig gesprochen worden. Killen ist ein früheres Führungsmitglied des rassistischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan.
 
Der 80-Jährige war beschuldigt worden, die Ermordung der Männer - zwei Weisse und ein Schwarzer - angestiftet zu haben. Die Geschworenen hätte Killen auch wegen Mordes schuldig sprechen können, entschieden sich aber für Totschlag. Das Strafmass gegen den Laienprediger und Sägewerksbetreiber soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Die Bluttat war durch den Film "Mississippi Burning" von 1988 weltweit in Erinnerung gerufen worden.

Die drei Bürgerrechtler, ein Afroamerikaner und zwei Weisse, waren im Juni 1964 im Rahmen des "Freedom Summer", einer Kampagne zur Registrierung schwarzer Wähler, in Mississippi unterwegs gewesen, als sie in das Visier des Klan gerieten.

Während die drei jungen Männer wegen Raserei am Steuer stundenlang vom Sheriff eingesperrt wurden, soll Killen laut Anklageschrift eine Gruppe von Gesinnungsgenossen zusammengetrommelt haben, die später auf einer einsamen Landstrasse in zwei Autos hinter den Aktivisten herjagten.

Sechs Wochen später entdeckten FBI-Beamte im Rahmen einer der bis dahin grössten aller Ermittlungsaktionen der US-Bundespolizei die drei Leichen unter einem Erddamm.

Im gleichen Fall waren bereits in den 60er Jahren mehrere Männer wegen Bürgerrechtsvergehen angeklagt und verurteilt worden. Bei Killen waren sich die damals ausschliesslich weissen Geschworenen nicht einig geworden und ersparten ihm damit eine Strafe.

Killen lebte deshalb vier Jahrzehnte lang unbehelligt auf seiner Farm. Die Ermittlungen gegen ihn wurden erst nach einer massiven Kampagne von Bürgerrechtlern neu aufgerollt.


Publiziert am: 21. Juni 2005 19:10