Newswire
Neonazis leisten ungehindert Militärdienst
Read more...
Communiqué von A-Perron zum Angebot der Stadt Thun
Read more...
Thun schafft Freiraum für die Jugend
Read more...
Communiqué zum Nächtlichen Tanzvergnügen 2.0
Read more...
Spur der Neonazimorde führte in die Schweiz
Read more...
Veröffentlichen
> News eintragen
> Termin eintragen
> Link melden
Neonazis und ihre Musik
Freitag, den 17. Februar 2012 um 17:22 Uhr
Jedes Wochenende treffen sich in Deutschland und anderen europäischen Ländern tausende Neonazis zu Konzerten. Die Polizei schreitet selten ein. Mit Rechtsrock junge Menschen zu radikalisieren, scheint gut zu funktionieren.Je aggressiver die Musik desto besser
"Hier wird zum Mord aufgerufen. Zum Mord an Ausländern und Juden", sagt Thomas Kuban, der seit zehn Jahren Undercover im rechtsradikalen Untergrund dreht - und weiß, wofür das Naziherz schlägt: rechtsradikale Musik, je aggressiver, desto besser.
Auch auf die Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), auf dessen Konto neun Morde an türkischen und griechischen Geschäftsleuten gehen sollen, wurden in der Rechtsrock-Szene schon vor Jahren Lobeshymnen gesungen, weiß Kuban. Lange bevor Ermittler den Rechtsradikalen auf die Spur kamen.
Lebensgefährliche Recherche
Mit Spezialausrüstung und szenetypischen Klamotten hat Thomas Kuban inzwischen über 50 Rechtsrock-Konzerte gefilmt. Aus Angst aufzufliegen wechselte er ständig sein Äußeres. Doch die Gefahr entdeckt zu werden, besteht immer - beim Einlass oder auch im Konzertsaal. "Die Drehs sind in letzter Konsequenz lebensgefährlich", sagt er. "Wenn man da erwischt werden würde, würde man mindestens krankenhausreif geschlagen. Da kann man auch tot sein. Es war eine zweihundertprozentige Vorbereitung notwendig." Rechtes Liedgut ist schon seit über 20 Jahren ein florierendes Geschäft. Das Angebot ist groß und die Besucher greifen für ihre Gesinnung tief in die Tasche. "Man kann davon ausgehen, dass Rechtsrock-Hörer beim Konzert 30 Euro für eine Karte ausgibt und noch einmal das Doppelte für Devotionalien", sagt Kuban.
Fans von Nazi-Musik sind aber nicht nur bei den Konzerten zu finden. Viele Unterstützer aus dem Hintergrund sorgen mit ihrem Geld für immer neue CD-Produktionen. Wohlwissend, dass dadurch der Rechtsrock ständig junge Leute für die rechte Szene gewinnt.
Quelle & Trailer zum Film von Thomas Kuban: stern.de