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WHAT WE FEEL lösen aich auf

Die russische HC-Band "WHAT WE FEEL" löst sich in diesem Jahr auf und geht noch einmal auf eine Abschiedstournee. Die Auflösung erfolgt nach massiver Repression von Seiten der russischen Polizei und des Geheimdienstes. Anbei findet Ihr das Communiqué der Band.

What_We_Feel
 
Leider müssen wir Euch mitteilen, dass sich WHAT WE FEEL dieses Jahr auflösen werden. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Die vergangenen fünf Jahre waren gewiss nicht immer einfach. Und wir möchten uns bei allen Leuten bedanken, die uns auf unserem Weg von konspirativen Shows bis zu Konzerten mit mehr als 500 und 600 Zuschauern und Touren durch Europa unterstützt haben. Auf diesem Weg haben wir Freunde gefunden, verloren und wurden von Nazis und Regierung bedroht. Wir haben aber auch viele neue Leute, Bands und Gruppen kennen gelernt, die unsere Ansichten und unseren Kampf gegen den Faschismus teilen. Dafür sind wir sehr dankbar. Auch wenn wir in einem Land leben, in dem es Gefahr für Freiheit und Leben bringt, die Wahrheit zu sagen und um Gerechtigkeit zu kämpfen, haben wir nie ein Blatt vor den Mund genommen.

Unglücklicherweise haben sich die Umstände für WHAT WE FEEL vollständig in das Negative gewandelt, seitdem die russische Regierung ihr "Extremismusgesetz" verabschiedet hat. Dieses "Extremismusgesetz" zielt nicht nur gegen Neonazis und Terroristen, sondern auch gegen jegliche oppositionelle Strömungen, zu der auch die antifaschistische Bewegung zählt. Da WHAT WE FEEL mit zu den bekanntesten Bands gehörte, die sich gegen Faschismus und Unterdrückung stark gemacht haben, gelten wir für die Staatsmacht nun als eine Band, die "Extremisten" unterstützt. Dies hat für uns und die Leute, die uns unterstützten weitreichende Konsequenzen. Auf fast allen unseren letzten Konzerten, einschließlich der nicht öffentlich beworbenen, sahen sich die Konzertveranstalter, die Konzertbesucher und wir selbst uns massiver Repressionen durch die Staatsgewalt ausgesetzt, obwohl wir uns nie etwas zu Schulden kommen haben lassen. Angefangen vom Erscheinen der Polizei, weil anonym über eine Bombe am Veranstaltungsort gewarnt wurde, verbunden mit der Evakuierung der gesamten Umgebung und Absage der Veranstaltung, über direkte Drohungen der Polizei gegen die Veranstalter bis hin zu erkennungsdienstliche Maßnahmen gegen Fans und Besucher, die in der neuen "Extremisten" Datenbank landeten. Einige Clubs wurden geschlossen. Einige Leute, die unsere Konzerte organisierten oder besuchten, bekamen massive Probleme mit der Polizei und dem Geheimdienst. Wir hatten seitdem wir die Band gründeten ständig Stress mit Nazis, wir mussten ständig und immer auf der Hut vor ihnen sein. Die Hardcoreszene hatte es aber geschafft, sich gegen den Naziterror zur Wehr zu setzen und immer selbstbewusster Veranstaltungen durchzuführen und sich nicht einschüchtern zu lassen. Durch die aktuellen Repressionen des Staates sehen wir aber absolut keine Möglichkeit weiter aktiv zu bleiben, wir sehen uns jeder musikalischen Basis entzogen.

Wir versuchten zu jeder Zeit unseren Standpunkt zu verbreiten, dass Hardcore mehr als "nur" Musik ist. Wir hatten oft Angebote von unpolitischen, kommerziellen Konzertveranstaltern, wo wir aber mit Leuten zusammenarbeiten hätten müssen, die unsere Lebenseinstellung nicht teilten. Wir schlugen diese Angebote aus. Alle unsere Konzerte waren Benefiz- und Informationsveranstaltungen. Dadurch, dass wir nun praktisch keinerlei Konzerte mehr spielen können, verlieren wir unser Hauptbestreben, Dinge zu bewegen indem wir Musik spielen. Dies ist der Punkt an dem wir als Band nichts mehr erreichen können. Dies ist der hauptsächliche Grund warum wir uns auflösen und unsere Aktivitäten als WHAT WE FEEL einstellen.

Ein weiterer Grund ist, dass wir denken, das wir musikalisch alles erreichten wovon wir geträumt haben. Wir haben unseren Teil dazu beigetragen die russische Punk und Hardcore Szene weiter zu entwickeln und zu politisieren. Wir spielten mehr als 150 Benefiz Konzerte für die antifaschistische Bewegung in unserem Land und erhielten dafür Respekt und Anerkennung. Auf das zurückblickend, ist es immer besser auf dem Zenit aufzuhören als während des darauf folgenden Falls. Wir bewahren so unsere Freundschaft innerhalb der Band. Alles was wir bewältigten, ließ uns enger zusammenrücken. Wir haben das Gefühl, dass wir einen guten Job gemacht haben. Es ist nun Zeit diesen Abschnitt zu beenden.

Aber das wird letztendlich nicht das Ende sein. Wir werden weiterhin bestrebt sein die antifaschistische Bewegung soweit wie möglich zu unterstützen. Wir werden weiter politische Musik machen - vielleicht in anderen Bands. Dieses Jahr werden wir noch ein letztes Mal eine Benefiz-Tour durch Europa und dazu einige Abschlusskonzerte geben. Zudem werden wir eine Compilation in Erinnerung an unseren guten Freund Ivan Khutorskoy, welcher am 16. November 2009 durch zwei Schüsse in den Hinterkopf von Nazis ermordet wurde, herausbringen, um seine Familie zu unterstützen.

Wir wollen uns bedanken und zollen Respekt zu allen in Deutschland, die uns über die gesamte Zeit unterstützen. Wir hatten hier immer das Gefühl, dass wir niemals allein gelassen wurden, sondern dass wir Seite an Seite einen gemeinsamen Kampf führen. Wir werden hier unsere Arbeit mit den Benefiz Gruppen fortsetzen, die die antifaschistische Bewegung in Russland unterstützen.

Weiterhin bedanken wir uns bei unseren Freunden in Russland, Weißrussland, Ukraine, Frankreich, Tschechien, Slowakei, Polen, Schweiz, Spanien, Bulgarien und allen Ländern für Freundschaft und Unterstützung.

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die Möglichkeit bekamen in all diesen Ländern aufzutreten.

Sometimes Antisocial, Always Antifascist
Bob,
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