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Salem 2008

Am 6.12.08 riefen schwedische Neonazis zum 9. mal in Folge zum jährlichen "Gedenkmarsch" im Stockholmer Vorort Salem auf, an dem sich etwa 620 Nazis beteiligten. Auch in diesem Jahr kam es zu Gegenaktivitäten von etwa 1000 Menschen, diese wurden jedoch massiv von der Polizei behindert. Der Aufmarsch konnte deswegen fast ungestört stattfinden.
 
Bereits Samstagmorgen kam es zu den ersten Schikanen durch die Polizei. Nachdem sich etwa 100 AktivistInnen, nach einem gemeinsamen Frühstück im "Kafe 44", auf den Weg zur antifaschistischen Demonstration machen wollten, versuchte die Polizei die Leute vor dem Cafe einzukesseln und zu durchsuchen, etwa die Hälfte der AktivistInnen wurde festgesetzt, die andere machte sich auf den Weg zur Bahnstation, um nach Salem zu fahren. Anzumerken hierbei ist, dass alle ausländischen AntifaschistInnen im Kessel ohne Grund in Gewahrsam genommen wurden und ihnen mit Abschiebungen gedroht wurde. Mindestens 5 Personen wurden dabei festgenommen. Nur weil alle nachweisen konnten, dass sie das Land sowieso wieder in Kürze verlassen würden, wurden sie nach einem siebenstündigen Aufenthalt in einem Polizeibus wieder freigelassen.
Auf der Zugfahrt nach Salem wuchs die Anzahl der Menschen, die zur Antifademo wollten, auf ca. 200 Personen an. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits etwa 700 Menschen bei der Auftaktskundgebung der Demonstration, die um 12 Uhr beginnen sollte. Die übrigen 200 Menschen kamen dort jedoch nie an, weil ihnen das Recht auf Versammlungsfreiheit von der Polizei genommen wurde. Diese machte an der Salemer Haltestelle Rönninge den Ausgang des Bahnsteigs dicht, um auch die restlichen AntifaschistInnen zu durchsuchen. Also kam es zu einem Durchbruchversuch, der von der Polizei mit einem massiven Tränengas- und Schlagstockeinsatz beantwortet wurde. Daraufhin kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen DemonstrantInnen und Polizei, es flogen Steine und Feuerwerkskörper. Schliesslich gelang es der Polizei die Menschen auf dem Bahnsteig einzukesseln, mehrere Personen mit Schlagstöcken und Tränengas aus den Ketten zu ziehen und festzunehmen. Zunächst wartete die Antifademo auf die restlichen TeilnehmerInnen, da sich die festgefahrene Situation auf dem Gleis jedoch um Stunden hinauszögerte und es ziemlich aussichtlos war, dass mensch die Demo überhaupt noch erreichen würde, musste sie letztendlich ohne die auf dem Gleis anwesenden Personen losgehen.
Positiv an der Situation auf dem Bahnsteig war, dass der Kessel gleichzeitig eine Blockade darstellte, denn die Nazis mussten um 16 Uhr ebenfalls am selben Bahnsteig eintreffen, um an ihrer Demo teilzunehmen. Der Zugverkehr war bis auf Weiteres eingestellt. Um etwa 15 Uhr wurde der Polzei ein Zug zur Verfügung gestellt, in den alle AktivistInnen mit Gewalt hineingedrängt- und geknüppelt wurden. Diese wurden dann in ein Aussenbezirk Stockholms gebracht, welcher sich im Gegensatz zu Salem im Norden der Stadt befindet. Die Polizei hatte allerdings dafür gesorgt, dass ausser für die Nazis keine Züge mehr nach Salem fuhren, nichteinmal mehr in die Innenstadt Stockholms. Trotzdem versuchten die AktivistInnen von dort aus zunächst zurück in die Innenstadt zu gelangen. Während die Demonstration friedlich verlief, gelang es etwa 40-50 AktivistInnen sich in einem Waldstück an der Naziroute zu verstecken. Als der Marsch das Waldstück passierte, wurden die Nazis mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern angegriffen. In Salem wurden mindestens 4 Menschen festgenommen, ihnen wurde versuchte Sabotage vorgeworfen. Nach über 48 Stunden in Gewahrsam sind sie wieder frei, ob es zu Verhandlungen kommt ist offen. Generell konnte nicht viel über Festnahmen in Salem oder in Stockholms Innenstadt in Erfahrung gebracht werden, bitte ggf. um Ergänzung.
Zur Mobilisierungsschwäche der Nazis:
Nachdem die Nazis 2003 ihren Höhepunkt mit der Mobilisierung von etwa 2000 Nazis erreichten, ist seitdem ein kontinuierlicher Abstieg zu verzeichnen, der am Samstag mit 620 TeilnehmerInnen die schwächste Mobilisierung seit Beginn der Salemaufmärsche darstellt. Während anfangs noch diverse Naziorganisationen zu den Aufmärschen aufgerufen hatten, steht "Info 14" mittlerweile mit der Organisation nahezu alleine da, was auf interne Konflikte und Ausrichtung der Aufmärsche zurückzuführen ist. Schwedische AntifaschistInnen berichten, dass "Info 14" den Aufmarsch "liberalisiert" habe, um ihn Attraktiv für BürgerInnen zu machen. Der revolutionäre Charakter gehe verloren, womit viele Nazis aus dem Umfeld der "Svenska Motståndsrörelsen" und der "Folkfronten", bis vor kurzem noch "Nationalsocialistisk Front", wohl nicht einverstanden sind. Diese Ausrichtung scheint allerdings Wirkung zu zeigen. Medienberichten zur Folge fürchten sich SalemerInnen eher vor den antifaschistischen Gegenaktivitäten, als vor den Nazis. Die Vorfälle der letzten Woche finden da keine Erwähnung und nur wenige erkennen, dass es ohne die Nazis gar keine Gegenaktivitäten geben würde. Aus Deustchland scheinen dieses Jahr nur wenige Nazis nach Schweden gereist zu sein, was vermutlich mit dem Naziaufmarsch in Berlin und Einreiseverbote zusammenhängt. Mindestens ein Antifabus aus Dänemark wurde zurückgeschickt. Laut Polizei hätten sich "GewalttäterInnen" im Bus aufgehalten. Wieviele Menschen tatsächlich an den Gegenaktivitäten teilnehmen wollten, lässt sich aufgrund des Verhaltens der Polizei nicht genau sagen. Es war ein deprimierender Tag für die antifaschistische Bewegung, wenigstens waren wir in Berlin erfolgreicher. Da viele Antifas in Schweden diesen Tag jedoch nicht einfach auf sich sitzen lassen wollten, und wir die letzte Woche auch nicht vergessen haben und auch nicht vergessen werden, wurden im Laufe des Abends noch mindestens 5 Nazis ins Krankenhaus eingeliefert.
Alerta Antifascista!
Quelle: Indymedia DE