<<  Sep 2018  >>
 Mo  Di  Mi  Do  Fr  Sa  So 
       1  2
  3  4  5  6  7  8  9
10111213141516
17181920212223
24252627282930

Newswire

Neonazis leisten ungehindert Militärdienst

Dutzende Militärangehörige brüsten sich laut einem Bericht im Internet mit ihrer rechtsextremen Einstellung – darunter sogar Führungspersonen. Sicherheitspolitiker sind empört. Der Armee sind d...
Read more...

Communiqué von A-Perron zum Angebot der Stadt Thun

Communiqué zum Angebot der Stadt bezüglich Räumlichkeiten für ein nichtkommerzielles Kulturzentrum in Thun (3. Oktober 2012) Der Gemeinderat hat beschlossen, ein einjähriges Pilotprojekt für e...
Read more...

Thun schafft Freiraum für die Jugend

Thun erfüllt den Jungen einen Wunsch: Sie stellt ihnen beim Bahnhof Räume zur Verfügung. Starten könnte das einjährige Projekt im Januar.   ...
Read more...

Communiqué zum Nächtlichen Tanzvergnügen 2.0

Gestern Samstag, am 22. September nahmen wir uns mit über zweitausend Menschen die Strassen Aaraus. Obwohl wir uns nie um eine Bewilligung gekümmert haben, wurde sie uns absurderweise trotzdem ertei...
Read more...

Spur der Neonazimorde führte in die Schweiz

Die deutsche Polizei tappte bei der Aufklärung der Morde der Zwickauer Zelle lange im Dunkeln. Eine wichtige Spur hätte zu einem Berner Waffenhändler geführt. Die Behörden verfolgten sie jedoch n...
Read more...
Neonazi Aktivitäten melden

Veröffentlichen

Auch du kannst auf A-G-O deine Informationen veröffentlichen. Wir sind froh, wenn du zum Unterhalt der Seite beiträgst.
> News eintragen
> Termin eintragen
> Link melden

Schwieriger Ausstieg für junge Neonazis

Rechtsextremismus ist nur selten auf eine vorübergehende pubertäre Phase zurückzuführen. Laut einer Studie der Universität Basel ändern auch Rechtsradikale, die sich von der Szene distanzieren, ihre Gesinnung kaum.
 
Die Verantwortlichen der Universität Basel kommen in ihrer am Mittwoch präsentierten Studie zum Schluss, dass sich ehemalige Rechtsextreme zwar von der Gewaltbereitschaft distanzieren, aber kaum von ihrer Einstellung, insbesondere ihrer antisemitischen Haltung. Darum könne oft nicht von einem wirklichen Ausstieg gesprochen werden. Treten die Betroffenen später in eine rechtspolitische Partei ein, fänden sie «eine gesellschaftlich anerkannte Bestätigung ihrer fundamentalen Überzeugung», heisst es in der Studie.
Die Befragung von 40 Jugendlichen und Erwachsenen, die Teil der rechtsextremen Szene waren oder noch sind, sollte laut Saskia Bollin von der Universität Basel eine Lücke füllen. «Bis jetzt fehlt eine systematische Untersuchung von Aussteigern», erklärte sie vor den Medien. Wie sich zeigte, sind die Gründe für einen Ausstieg vielschichtig. So engen etwa die festen Strukturen innerhalb der rechtsradikalen Gruppierungen die individuelle Entwicklung ein, persönliche Probleme bleiben ausgeklammert. Weiter nimmt bei Ausstiegswilligen das Gefühl zu, nichts bewirken zu können. Gewalt erscheint zunehmend sinnloser.
Dies hat laut den Studienverantwortlichen auch eine Art «Burn-Out» zur Folge, insbesondere bei Gruppenmitgliedern, die eine Führungsfunktion ausüben. «Irgendwann löscht es einem auch ab», wird einer der Befragten zitiert. Die Studie macht aber nicht nur eine Überbelastung, sondern auch eine Übersättigung aus, da sich das Szenenleben zunehmend monoton gestalte und die Auseinandersetzungen mit anderen Gruppierungen, die Konfrontation mit der Polizei oder gerichtliche Verfahren zur Belastung würden.
Allgemein ist der Ausstieg aus der Szene meist schwierig. Einerseits wegen des Drucks der Clique, aber auch, weil es eine Neuorientierung braucht. Da die ständige Aktivität in der Gruppe wegfalle, müssten neue sinnstiftende Freizeitaktivitäten gefunden werden, heisst es weiter. In diesem Zusammenhang ist es für Samuel Althof, Leiter der Aktion Kinder des Holocaust, wichtig, dass die Austretenden nicht allein gelassen werden. Es brauche niederschwellige Angebote wie etwa Gassenarbeit.
Die Studie «Rechtsextreme Jugendliche in der Schweiz» wurde im Rahmen des Nationalfondsprogramms (40&) durchgeführt. Über drei Jahre hinweg wurden 35 Männer und fünf Frauen im Alter zwischen 14 und 35 Jahren mehrmals befragt. Auf Grund der Ergebnisse sollen in einer nächsten Studie Möglichkeiten für die Prävention und Hilfestellungen für Ausstiegswillige aufgezeigt werden.