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Heftige Vorwürfe
Dienstag, den 21. November 2006 um 00:00 Uhr
Rechtsradikale beschuldigen in Wahlern einen Lehrer
Brief an alle Eltern
Die Primar- und Realschulkommission hat umgehend auf das Flugblatt reagiert,
wie Präsidentin Elisabeth Kollbrunner einen Bericht der «Berner Zeitung»
bestätigt. Noch am Freitag hat die Kommission einen «klarstellenden»
Brief an die Eltern versendet. Darin distanzieren sich Kommission und Schulleitung
vehement von den anonymen Beleidigungen der Rechtsradikalen. Die «absolut
diskriminierenden Anschuldigungen» werden «aufs Schärfste verurteilt»,
sagt Kollbrunner, die seit 2001 im Gemeinderat als Parteilose politisiert.
Die Kommissionspräsidentin sagt, die direkte Art des hauptsächlich
angeschuldigten Lehrers, sein «ungestümes und manchmal auch ungeschicktes
Verhalten» habe zuletzt vor einigen Monaten zu Reaktionen von Eltern geführt.
«Er nennt die Sache halt beim Namen», sagt Kollbrunner, und das
sei nicht überall auf Verständnis gestossen. «Mit Pädophilie
hat das aber nichts zu tun.» Die «Qualität des Unterrichts»
sei nie in Zweifel gezogen worden. Das sei den Eltern auch mitgeteilt worden.
Weitere Details über das Vorgefallene wollte Kollbrunner allerdings nicht
bekanntgeben.
Kantonspolizei sucht den Autor
Wer genau das Flugblatt verfasst hat, ist offen. Mario Friso von der Pnos-Sektion
Berner Oberland sagt, ein «unabhängiges Mitglied» habe das
Flugblatt angeregt. Den Text habe er nicht alleine verfasst, sondern mit Hilfe
einzelner Pnos-Mitglieder. Ihre Namen fehlen aber auf dem Zettel.
Nun wird sich allerdings die Kantonspolizei auf die Suche nach den Autoren machen.
Wie Polizeisprecher Heinz Pfeuti nämlich bestätigt, ist noch am Freitag
eine Anzeige gegen den Text des Flugblatts eingereicht worden. Über den
Urheber der Anzeige schweigt sich Pfeuti aber aus ? allerdings liegt die Vermutung
nahe, dass es sich hierbei um das angeschuldigte Ehepaar handelt. Dieses war
gestern telefonisch nicht zu erreichen. (rr)