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Roggwil bleibt stabil

Bei den Gemeindewahlen hatte die rechtsradikale Pnos keine Chance
 

Bei den Roggwiler Parteien herrscht Erleichterung. Die rechtsradikale Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) zieht nicht in den Gemeinderat ein. Bei den Wahlen vom Wochenende lag ihr Stimmenanteil mit 5,6 Prozent weit unter den für einen Gemeinderatssitz erforderlichen rund 14 Prozent. Aber auch sonst gab es keine Überraschung. Die Verkleinerung des Rats von neun auf sieben Sitze hat SVP und SP je einen Sitz gekostet. Die neue Zusammensetzung der Exekutive sieht so aus: 2 SVP, 2 FDP, 2 SP sowie 1 Akzänt (rot-grüne Gruppierung). Die Wahlbeteiligung lag mit 50,7 Prozent höher als vor vier Jahren (45,3 Prozent).

Aufgeheizte Stimmung

Es galt nicht als ausgeschlossen, dass sich im Roggwiler Politgefüge grössere Verschiebungen ergeben könnten. Erstmals im Kanton hat ein Kandidat der Pnos für ein Exekutivamt kandidiert. Letztes Jahr war die Partei im benachbarten Langenthal ins Gemeindeparlament eingezogen. Zusätzlich angeheizt wurde die Stimmung durch einen Streit um ein angebliches Verbot von T-Shirts mit Schweizer Kreuz an der Schule, der grosses Medienaufsehen erregte und den die Pnos und die SVP mit Flugblättern auszuschlachten versuchten («Bund» vom 25.10.).

Pnos spricht von Achtungserfolg

Die Nichtwahl der Pnos rücke Roggwil wieder ins richtige Licht, sagt Urs Gerber, Wahlkampfleiter der bürgerlichen Parteien. Der Pnos-Kandidat habe wohl fast nur «in seinem Umfeld» Stimmen gemacht. SP-Gemeinderat und Grossrat Markus Meyer blickt mit Freude auf die Stabilität der Roggwiler Politik. «Seit ich mich erinnere, ist das Parteienverhältnis etwa gleich geblieben.» Markus Zimmermann von Akzänt glaubt, dass die gestiegene Wahlbeteiligung auf den T-Shirt-Streit zurückzuführen sei. Er habe aber sowohl der Pnos wie der Linken Stimmen gebraucht. Mit Genugtuung stellt Zimmermann fest, dass die SVP gegenüber der FDP relativ an Stärke verloren hat. «Politik auf Niveau des SVP-Flugblattes wird hier nicht geschätzt.» Pnos-Kandidat Dominic Lüthard selbst spricht von einem Achtungserfolg. Bei den Grossratswahlen habe er lediglich 4,2 der Stimmen gemacht. Für den Nationalrat trete er nun aber nicht an.
Im neuen Gemeinderat sitzen zwei altbekannte Neue. Hans-Rudolf Ammann (svp) hat zwei Bisherige überrundet. Er war vor vier Jahren aus familiären Gründen zurückgetreten. Auch zum zweiten Mal gewählt wurde Zimmermann von Akzänt, der den zurückgetretenen Fredy Lindegger ersetzt. (al)

Gewählt: FDP: Erhard Grütter (Gemeindepräsident, bisher), Hans Roth (bisher). SVP: Ulrich Kurt (bisher), Hans-Rudolf Ammann (neu). SP: Markus Meyer (bisher), Martin Siegenthaler (bisher). Akzänt: Markus Zimmermann (neu). Abgewählt: SVP: Peter Andres, Bruno Ammann. SP: Markus Burkhard.

Quelle: espace.ch