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Communiqué zum Angebot der Stadt bezüglich Räumlichkeiten für ein nichtkommerzielles Kulturzentrum in Thun (3. Oktober 2012)
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Die Fronten gewechselt
Sonntag, den 01. Oktober 2006 um 20:27 Uhr
Mario Friso, der Vorsitzende der Pnos Berner Oberland, politisierte nicht immer am ?ussersten rechten Rand des politischen Spektrums: Vor Jahren marschierte er in Bern noch f?r die linke Antifa.?Vom Antifa-Insider zum Pnos-Kader?: So lautete gestern der Titel zu einem ganzseitigen Artikel in der Zeitung ?Der Bund?. Inhalt: Der in Spiez wohnhafte Mario Friso geh?rte vor Jahren noch zum harten Kern der anarchistisch-autonomen Szene in Bern. Er sei ?Aktivist der ersten Stunde? im 1999 gegr?ndeten Antifa-B?ndnis ?Alle gegen Rechts? gewesen, schreibt der ?Bund? weiter, und habe damals auch am ersten ?Antifaschistischen Abendspaziergang? teilgenommen. Auf Anfrage dieser Zeitung best?tigte Friso diese Angaben.
In der Offensive
Irgendwann hat der inzwischen 23-J?hrige die Seiten gewechselt. Heute ist Friso Vorsitzender der Berner Oberl?nder Sektion der Partei national orientierter Schweizer (Pnos). Wie diese Zeitung am Mittwoch berichtete, ist die Oberl?nder Pnos in den letzten Wochen in die Werbe- und Rekrutierungsoffensive gegangen: In Gwatt, Einigen, Spiez und Unterseen hat sie mehrere Tausend Exemplare ihres Parteiprogramms verteilt, um ihre Ziele unters Volk zu bringen und neue Mitglieder zu gewinnen. Die Parteisektion z?hlt nach eigenen Aussagen zurzeit rund 30 Mitglieder, die haupts?chlich auf dem B?deli und in Meiringen wohnen.
Was ist geschehen, dass ein fr?heres Mitglied der extremen Linken die Fronten gewechselt hat und zum ehemaligen Feind Nummer 1 ?bergelaufen ist? ?Das passierte nicht von einem Tag auf den anderen?, sagte Mario Friso gestern gegen?ber dieser Zeitung. ?Ich bin nicht an einem Morgen aufgewacht und fand mich pl?tzlich auf der anderen Seite wieder. Es war vielmehr ein Prozess, der rund ein Jahr gedauert hat, und in dessen Verlauf ich mich mit den Inhalten der Bewegung, der ich damals angeh?rte, intensiv auseinandergesetzt habe.?
?hnlich ?
Diese Inhalte sind bei Links- und Rechtsextremen ?ber weite Strecken ?hnlicher, als ihnen lieb ist. So wollen beispielsweise beide Natur, Umwelt und Tiere sch?tzen, sie sind antikapitalistische Globalisierungsgegner und gegen den Handel mit Kriegsmaterial. Beide wollen zudem einen starken Sozialstaat. Die Pnos bezeichnet sich selber gar als ?sozialistisch?.
? und verschieden
Der Unterschied, die fundamentale Differenz zwischen den beiden Extremen liegt zur Hauptsache in den Ansichten, die sie gegen?ber Menschen anderer Nationalit?t respektive anderer Rasse haben. W?hrend die ?ussere Linke internationalistisch und multikulturell ausgerichtet ist, also ein friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedener Rasse und Herkunft propagiert, wollen ihre Gegenspieler am rechten Rand des Spektrums das genaue Gegenteil: Die multikulturelle Gesellschaft sei eine ?Perversion des nat?rlichen Zusammenlebens?, heisst es im Pnos-Parteiprogramm ?
Die Pnos hat sich in j?ngster Zeit M?he gegeben, sich ein b?rgerliches M?ntelchen umzuh?ngen, um das Image der Ausl?nder verpr?gelnden Skinhead-Partei loszuwerden. Dazu geh?rt auch ihre Sprachregelung, wonach sie keine rechtsextreme Partei, sondern eine Partei ?der Vernunft? und ?der zweiten Mitte? sei, wie sie es ausdr?ckt. Trotzdem ger?t sie immer wieder in Verdacht, in Verbindung mit anderen Gruppierungen zu stehen, die ausserhalb der Legalit?t und rechtsstaatlicher Normen operieren. Wegen ihrer betont nationalistischen und fremdenfeindlichen Ausrichtung wird sie nicht nur von politischen Beobachtern, sondern auch in Polizeikreisen als klar rechtsextrem bezeichnet.