Free Erdogan Luzern

Auch in Luzern gab es am letzten Samstag eine Aktion - die mal wieder von der Stadpolizei beendet wurde.
 
Um ca 10,30 uhr haben mehrere Leute auf der Kappelbrücke in Luzern ein Transparent befestigt, mit welchem sie die Freilassung von Erdogan E. forderten. Anschliessend haben sie in der näheren Umgebung Flyer verteilt.

Der Flyer war in den Sprachen Deutsch und Englisch verfasst und richtete sich in erster Linie an Touristen. Es gieng uns - gerade in Luzern - darum, am sauberen Image der Schweiz zu kratzen und dort hin zu zielen, wo es etwas kostet. Denn der Tourismus und somit das Saubermann-Image sind für Luzern überlebenswichtig. Wir forderten die Freilassung aller politischen Gefangenen und wiesen speziell auf Erdogan und seine Situation hin und verwiesen auch auf die Folterpraktiken in der Türkei.

Bereits nach kurzer Zeit traf die Stadtpolizei, vertreten durch einen Beamten und eine Beamtin, auf dem Rathaussteg ein. Sie kontrollierten eine Person und zogen nach dem Aufnehmen der Personalien wieder ab. Ca. eine viertel Stunde später kamen erneut zwei Beamte und eine Beamtin und wollten die bereits zuvor kontrollierte Person ohne das Nennen von Gründen auf den Posten bringen. Da diese nicht freiwillig mitging, da es sich nach Auffassung der kontrollierten Person nur um eine politisch motivierte Schickane handeln konnte, wurde sie und eine weitere Person in Handschellen abgeführt. Diese Verhaftung war relativ brutal, die beiden zu verhaftenden wurden unteranderem getreten und gewürgt (natürlich erst im Auto und somit vor der Oeffentlichkeit geschuetzt. Die durch die viel zu streng angezogenen Handschellen entstandenen Schürfungen und Abdrücke an den Hangelänken wurden auf dem Posten so gedeutet, dass die Personen erheblichen Widerstand geleistet hätten. Folge: Anzeige wegen Behinderung einer Amtshandlung und übermässiger Nutzung von öffentlichem Grund.

Vor nicht allzulanger Zeit hat die Luzerner Polizei bereits die Unterschriftensammlung einer anderen Unterstützungsgruppe für Erdogan repressiv beendet. Im Kontext mit den vielen anderen Fehltritten wie dem Verbot für 10vor10 ein Interview mit Erdogan zu filmen oder den Drohungen der Kanstleitung in Frauenfeld wird klar, was die Schweizer Behörden daran setzen, die Oeffentlichkeitsarbeit in diesem Fall zu behindern. Unsere einzige Antwort kann noch stärkeres Engagement lauten.