Gegen das Schweigen

Leserbrief an das TT
 

Beim Bahnhof Thun wurde ein junger Mensch angeschossen. Dabei wurde gemäss Polizeiangaben von einem Angehörigen einer rechtsextremen Gruppierung bewusst in Kauf genommen, dass auch Menschen hätten sterben können.

Ich bin zutiefst entsetzt und aufgewühlt über diese Tat, die wegen der Gesinnung des Täters uns alle angeht. Wir dürfen nicht schweigen bei politisch motivierten Untaten, wir müssen als Teil unserer Gesellschaft unsere klare Abscheu gegen jede Gewalt, speziell aber bei politisch motivierter Gewalt gegen das Leben von Menschen, kundtun.
Ich vermisse die Empörung all jener, die sich sonst auch empören – sei es wegen der Fixer auf dem Mühleplatz, wegen Sachbeschädigung bei einer Demo der Antifa oder wegen zu viel Dreck im Schadaupark. Am letzten Freitag fand ein gezielter Angriff auf das Leben von jungen Menschen statt. Heute dazu schweigen kann morgen auch als tolerieren gedeutet werden.